Eine Abschirmung zur Firma Seubert könne auch durch einen großen Baum geschehen, warf Bettina Wittmann (Grüne) ein. "Ein großer Baum hat mehr Wirkung als ein Auto", meinte Wittmann. Dem stimmte die Stadtplanerin nicht zu. Ein Baum habe nicht die Wirkung einer Garage, denn die Abschirmung solle auch ein Schutz gegen die Geräusche sein. Die Garagen seien nicht aus Holz, sondern aus einem Material mit schalldämmender Wirkung.
Photovoltaik gewünscht
Zudem bat Wittmann zu prüfen, inwieweit auf den vorgesehenen Retentionsflachdächern Solaranlagen genutzt werden können und bat um Rücksprache mit dem Verein "Bürger für Bürger Energie (BfB)" in Neunkirchen.
Den Spielplatz als öffentliche Grünfläche vorzusehen, eine öffentliche Fläche als Quartiersplatz mit Begrünung in Kombination mit dem Spielplatz zu schaffen und bei unverändertem Baufenster unterirdische Stellplätze anzulegen, beschloss der Gemeinderat einstimmig.
Bedenken von Bürgern
Nachdem diese Themen in die Planung für das Hemmerleingelände aufgenommen waren, galt es, weitere Einwände von Bürgern zu behandeln. Gut 25 Stellungnahmen waren dazu eingegangen und beinhalteten die Forderungen nach weniger Wohneinheiten, geringerer Geschosshöhe, die Bitte um Lärmschutzmaßnahmen und eine Begrünung zur Straßenseite.
Wie schon bei einer vorangegangenen Sondersitzung zum Hemmerleingelände beschlossen, wird es bei 150 Wohneinheiten bleiben, die Geschosse werden auf drei Vollgeschosse reduziert und wegen einer Verbesserung der Lärmsituation will die Gemeinde noch einmal mit dem Landratsamt Rücksprache halten.
Die Bäume und Sträucher zur Straße dürfen in der Anbauverbotszone der Kreisstraße nur 80 Zentimeter hoch sein. Die Einfriedungen zu öffentlichen Verkehrsflächen sollen an die bayerische Gemeindeordnung angepasst werden, bat ein Bürger. 1,50 Meter hoch erlaubt die Gemeinde zur Straße hin, die anderen Sichtschutzwände werden angepasst und dürfen somit zwei Meter hoch sein.
Zulässig auf den neuen Wohneinheiten im Hemmerleingelände sind Flach- und Satteldächer. Schließlich galt es noch, die Abwassersituation zu klären. Was in den Oberflächenkanal fließe, sei nur das Wasser von der Straße, merkte die Planerin an. Das Niederschlagwasser müsste gedrosselt eingeführt werden.
Das Wasserwirtschaftsamt (WWA) ist damit einverstanden, ans vorhandene Mischwassersystem anzuschließen. Nicht aber die Markgemeinderäte. "Dem Wasserwirtschaftsamt ist es egal, was in der Kläranlage in Erlangen ankommt. Wir sollten uns aber die vorhandenen Möglichkeiten anschauen", meinte Zweiter Bürgermeister Martin Mehl (CSU). Der Oberflächenwasserkanal in der Georg-Hemmerlein-Straße fließt in den Selaugraben.
Zeitgemäße Entwässerung
"Wir sollten grundsätzlich ein Trennsystem einführen oder auf vorhandene Gräben aufschließen. In der heutigen Zeit ist das Trennsystem sinnvoll", sagte Anton Spatz (SPD) und nannte die Verschärfungen und Verteuerungen beim Abwasserzweckverband als mahnendes Beispiel, weshalb keinesfalls ans Mischwassersystem angeschlossen werden sollte. Dem stimmte Christian Boeckmann (FW) zu, denn grundsätzlich befürworte auch das WWA ein Trennsystem. Die Verwaltung werde die Lösungen überprüfen, die Kosten ermitteln und gegenüberstellen.