Astronomie Die totale Mondfinsternis am Sonntag verspricht ein rötliches Schauspiel am Nachthimmel. Der Beginn der Abdunkelung ist von Deutschland aus zwar nicht zu sehen, aber danach kann es spektakulär werden. Infos gibt es auf der Sternwarte Ebermannstadt bereits am Samstag.
Die totale Mondfinsternis am Sonntag, 7. September, ist eines der astronomischen Ereignisse dieses Jahres. Die Totalitätsphase dauert 82 Minuten. Doch ist vom Deutschland aus der Beginn der Abdunkelung um etwa 19.31 Uhr (MESZ) nicht zu beobachten, da der Mond zu dieser Zeit noch nicht aufgegangen ist und direkt nach Sonnenuntergang in Franken um etwa 19.46 Uhr die helle Dämmerung die Beobachtung erschwert.
Ein besserer Standort wäre in dieser Hinsicht einige Tausend Kilometer weiter östlich, zum Beispiel Indien oder Südostasien. Dort wird der verdunkelte Mond hoch am nachtschwarzen Himmel stehen.
Dennoch kann auch in Franken die Totalitätsphase bei immer dunkler werdenden klarem Himmel ohne Hilfsmittel verfolgt werden – vorausgesetzt keine Wolken und keine Hindernisse im Osten. Man muss einfach noch etwas abwarten, bis der dann bereits teilverfinsterte Mond aufgeht.
Um 20.12 Uhr steht der Mond nahezu zentral in der Mitte des Erdschattens. Den Kernschatten verlässt der Mond dann um 20.53 Uhr links unten beginnend, um sich anschließend um 21.56 Uhr auch aus dem Halbschatten herauszubewegen. Um 22.55 Uhr fällt schließlich keinerlei Erdschatten mehr auf die Mondscheibe.
Beste Beobachtungsorte sind folglich Orte mit freier Südost-Sicht. Die Sterne in der Umgebung gehören zum Sternbild Wassermann.
Ohne Erdatmosphäre wäre der im Erdschatten stehende Mond schwarz – also nicht sichtbar. Es gäbe an dieser Stelle nur eine Stelle ohne Sterne. Mit Atmosphäre aber – stellen wir uns vor, wir wären ein Astronaut am Mond – sähen wir bei der Totalität rings um die Erde herum ein Abendrot. Dieses Abendrot-Licht beleuchtet den Mond mit diesem rötlichem Schein.
Der Farbton wird aber stark von den Gegebenheiten vor Ort und dem Zeitpunkt der Beobachtung abhängen. Zusätzlich zu Staub und Dunst in der Erdatmosphäre beeinflussen auch Schadstoffe in der Luft die Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre. Die Farben von Grau, Braun und Rot sind damit möglich. Die Analyse des von der Erde aus sichtbaren Mondlichts lässt also eine Messung der globalen Luftzusammensetzung zu.