Wenn der Mond in den Erdschatten tritt

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Bei dieser Mondfinsternis leuchtet der verdunkelte Erdtrabant in kupferroter Farbe.
Bei dieser Mondfinsternis leuchtet der verdunkelte Erdtrabant in kupferroter Farbe.
Christina Birkenhake/Sternwarte Feuerstein

Astronomie Die totale Mondfinsternis am Sonntag verspricht ein rötliches Schauspiel am Nachthimmel. Der Beginn der Abdunkelung ist von Deutschland aus zwar nicht zu sehen, aber danach kann es spektakulär werden. Infos gibt es auf der Sternwarte Ebermannstadt bereits am Samstag.

Die totale Mondfinsternis am Sonntag, 7. September, ist eines der astronomischen Ereignisse dieses Jahres. Die Totalitätsphase dauert 82 Minuten. Doch ist vom Deutschland aus der Beginn der Abdunkelung um etwa 19.31 Uhr (MESZ) nicht zu beobachten, da der Mond zu dieser Zeit noch nicht aufgegangen ist und direkt nach Sonnenuntergang in Franken um etwa 19.46 Uhr die helle Dämmerung die Beobachtung erschwert.

Ein besserer Standort wäre in dieser Hinsicht einige Tausend Kilometer weiter östlich, zum Beispiel Indien oder Südostasien. Dort wird der verdunkelte Mond hoch am nachtschwarzen Himmel stehen.

Dennoch kann auch in Franken die Totalitätsphase bei immer dunkler werdenden klarem Himmel ohne Hilfsmittel verfolgt werden – vorausgesetzt keine Wolken und keine Hindernisse im Osten. Man muss einfach noch etwas abwarten, bis der dann bereits teilverfinsterte Mond aufgeht.

Um 20.12 Uhr steht der Mond nahezu zentral in der Mitte des Erdschattens. Den Kernschatten verlässt der Mond dann um 20.53 Uhr links unten beginnend, um sich anschließend um 21.56 Uhr auch aus dem Halbschatten herauszubewegen. Um 22.55 Uhr fällt schließlich keinerlei Erdschatten mehr auf die Mondscheibe.

Beste Beobachtungsorte sind folglich Orte mit freier Südost-Sicht. Die Sterne in der Umgebung gehören zum Sternbild Wassermann.

Ohne Erdatmosphäre wäre der im Erdschatten stehende Mond schwarz – also nicht sichtbar. Es gäbe an dieser Stelle nur eine Stelle ohne Sterne. Mit Atmosphäre aber – stellen wir uns vor, wir wären ein Astronaut am Mond – sähen wir bei der Totalität rings um die Erde herum ein Abendrot. Dieses Abendrot-Licht beleuchtet den Mond mit diesem rötlichem Schein.

Der Farbton wird aber stark von den Gegebenheiten vor Ort und dem Zeitpunkt der Beobachtung abhängen. Zusätzlich zu Staub und Dunst in der Erdatmosphäre beeinflussen auch Schadstoffe in der Luft die Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre. Die Farben von Grau, Braun und Rot sind damit möglich. Die Analyse des von der Erde aus sichtbaren Mondlichts lässt also eine Messung der globalen Luftzusammensetzung zu.

Die nächste von Franken aus sichtbare totale Mondfinsternis findet 2028/29 in den Abendstunden des 31. Dezember statt, danach am 26. Juni 2029 und am 20./21. Dezember 2029.

Der Sternenhimmel im Herbst

Bereits am Samstag, 6. September, ab 19 Uhr gibt es wieder die Gelegenheit, im Rahmen des Abend der offenen Tür sich an der Sternwarte Feuerstein den Herbst-Sternenhimmel erklären zu lassen. Noch stehen die Sommersternbilder Schwan, Leier und das Sommerdreieck hoch am Himmel. Doch mit zunehmender Nacht beziehungsweise fortschreitenden Kalenderwochen weichen sie den Herbststernbildern Fuhrmann, Pegasus, Andromeda, Kassiopeia und weiteren.

Wie sehen diese Sternbilder aus? Wo findet man sie? Das wird mit Hilfe eines Planetarium-Programms anschaulich erklärt. Ebenso wird auf die Mythologie der Sternbilder eingegangen.

Die Milchstraße steht ab jetzt gut sichtbar am Himmel und ist in klaren Nächten eindrucksvoll zu bewundern. Dort schaut man längs innerhalb der Scheibe unserer Heimatgalaxie.

Die Nachbargalaxie, die Andromedagalaxie, kann bei guter Sicht sogar mit dem bloßen Auge erkannt werden. Sie besteht ebenso wie unsere Galaxie aus mehr als 500 Milliarden Sternen.

Unsere Sonne hatte im Laufe der vergangenen Monate ihr Aktivitätsmaximum. Noch immer ist sie sehr aktiv und einige Bilder aus den letzten Wochen werden das verdeutlichen. Natürlich wird auch die Mondfinsternis am folgenden Sonntagabend Erwähnung finden. Bei klarem Wetter haben die Besucher im Anschluss an den Vortrag die Gelegenheit, die vorgestellten Objekte durch ein Teleskop zu sehen und – von Mitgliedern der Sternwarte angeleitet – die Sternbilder am natürlichen Himmel aufzusuchen.

Anfahrt und parken

Die Anfahrt erfolgt bis zum Flugplatz Feuerstein. Unbedingt dort am Parkplatz parken und die letzten 500 Meter zu Fuß zur Sternwarte gehen. Die Zufahrt zur Sternwarte ist für Autos verboten. Ausnahme besteht für gehbehinderte Personen mit Behindertenausweis G auf Anfrage. Taschenlampen braucht man nicht. Sie blenden eher als dass man damit nachts besser sieht. Ebenso sind Blinkschuhe sehr unangenehm für das nachtadaptierte Auge. Rauchen reduziert ebenfalls das Sehvermögen sehr stark.