Oder als er noch Kellner beim Landgasthof Lahner – den sein Sohn Marcus Müller 2010 gekauft hat – war, hatte er die Felsfreilegungen angeregt, als der Bayerische Rundfunk vom Marktplatz in Heiligenstadt berichtete. Auf seine Anregung hin sei auch die Wanderkarte für das Wandern ohne Gepäck geändert worden.
„Es gibt vieles, was auf meine Anregung hin dann auch passiert ist“, so Müller, der 1965 erstmals als Urlauber in die Fränkische Schweiz kam und von der Gegend sofort begeistert war. 1988 zog der gelernte Kaufmann dann ganz nach Veilbronn , schulte zum Restaurantfachmann um und leitete dann auch mehrere Jahre die Restaurants im Erlebnispark Schloss Thurn. Bekannt ist Müller auch als Drehorgelmann mit seiner original Berliner Drehorgel mit der er in Altenheimen, bei Festen, Geburtstagen und sogar schon bei Weihnachtsfeiern der Gemeinde aufgetreten ist.
Die nun vorgestellten Wanderführer seien von der Gemeinde angestellt und versichert, behauptet Müller. Als er beim damaligen Bürgermeister Krämer anfragte, ob man ihn über die Gemeinde versichern könne, hielt dieser dies nicht für nötig. Krämer selbst weist dies entschieden zurück. „Wer für die Gemeinde ehrenamtlich tätig ist, ist durch die gemeindliche Unfallversicherung (GUV) automatisch unfallversichert“, betont er. Müller habe seine Wanderungen jedoch für den FSV und privat und nicht für die Gemeinde angeboten.
Bürgermeister Stefan Reichold ( SPD ) betont, dass die Wanderführer nicht bei der Gemeinde angestellt sind. Die Gebühren für die geführten Wanderungen , die vom Markt organisiert werden, hebt die Gemeinde ein. „Daraus erhalten die Wanderführer eine kleine Ehrenamtspauschale, damit sie sich ein Mittagessen kaufen können“, so Reichold. „Haftpflichtmäßig versichern wir uns über den Deutschen Wanderverband außerdem selbst. Das kostet mich 25 Euro im Jahr“, so Krämer.
Bürgermeister sucht das Gespräch
Wie Reichold betont, habe er nicht gewusst, dass man noch einen dritten zertifizierten Wanderführer in der Gemeinde habe. „Wir haben das öffentlich im Gemeindeblatt ausgeschrieben und da hätte sich Herr Müller ja bei der Gemeinde melden können“, so Reichold, der jeden einlädt, mitzumachen, und für jeden dankbar ist, der dies auch tut. „Ich bin gesprächsbereit und werde mit Herrn Müller das Gespräch suchen“, sagt Reichold. Gerne biete die Gemeinde auch für ihn geführte Wanderungen zu den gleichen Konditionen an.
Wichtig sei, dass es gemacht wird, man müsse aber erst mal sehen, dass man die Leute wieder ’rankriegt, gibt sich Müller versöhnlich, der den Zusammenhalt der FSV-Ortsgruppen und der einzelnen Gemeinden vermisst. „Mir geht es darum, dass man es richtigstellt“, so Müller.