Lange habe er schon daran gedacht, Flüchtlingen etwas über das Funktionieren der Demokratie näherzubringen, sagte er. Nun machte der renommierte Staatskundl...
Lange habe er schon daran gedacht, Flüchtlingen etwas über das Funktionieren der Demokratie näherzubringen, sagte er. Nun machte der renommierte Staatskundler Hans Freiherr von Rotenhan (Berlin) ernst und für die Asylbewerber in der Frauengrundhalle in Ebern das demokratische Staatswesen transparenter. Rotenhan präsentierte Grundrechte, aber auch Pflichten für in Deutschland lebende Menschen. Als Übersetzer fungierte der in Baunach wohnende Syrer, H. Saffuri, der schon länger in Deutschland lebt.
Dass die Veranstaltung ankam, stellten Besucher aus dem Asylhelferkreis, aber auch die Flüchtlinge selbst unisono fest. Die etwa 50 syrischen Zuhörer fanden die Gegenüberstellung beider Staatswesen interessant und gewannen so einen Einblick, wie eine Demokratie funktioniert, in der jeder Mensch alle Entscheidungen im Rahmen einer freiheitlichen Grundordnung für sich selbst treffen kann und weder vom Staat noch von der Familie
etwas aufgezwungen bekommt.
Der Referent machte deutlich, dass eine Demokratie nur funktionieren könne, wenn sich alle an allgemeingültige Regeln halten, ihre Pflichten ebenso in dem Maß erfüllen wie sie auf ihre Rechte pochen können.
Hans von Rotenhan bezog die Flüchtlinge aktiv in seinen Vortrag mit ein, stellte Fragen zu ihren Lebensverhältnissen in ihrem Heimatland und verglich zusammen mit ihnen die Unterschiede der Kulturen.
Eberns Bürgermeiser Jürgen Hennemann war von dem Vortrag begeistert: "Ich halte solche Veranstaltungen für gut und sinnvoll."
Lange in Spanien gelebt
Von Rotenhan kam es darauf an, dass Flüchtlinge nicht nur von ihren Rechten und Pflichten hören, sondern diese einmal "schwarz auf weiß" vor sich haben und erläutert bekommen. Der 65-Jährige lebte lange in Spanien, arbeitete dort als Rechtsanwalt und hat seinen Wohnsitz seit einiger Zeit wieder in Deutschland genommen.