Coburg — Um die Sorgen der freiwilligen Feuerwehr Coburg ging es am Mittwochnachmittag anlässlich eines Fachgespräches. Die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld und Stefan Schu...
Coburg — Um die Sorgen der freiwilligen Feuerwehr Coburg ging es am Mittwochnachmittag anlässlich eines Fachgespräches. Die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld und Stefan Schuster, der feuerwehrpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion, besichtigten die Wache "Am Dammweg 1" in Coburg und sprachen mit den Führungskräften.
Dass die Probleme in Stadt und Landkreis unterschiedlich sind, weiß Biedefeld sehr wohl. Wichtig war es ihr, aus erster Hand zu erfahren, wo spezieller Handlungsbedarf besteht. "Wir möchten das nicht nur mitnehmen, sondern auch umsetzen", betonte sie.
Der Feuerwehr Coburg gehören laut Stadtbrandrat Ingolf Stökl 140 aktive Mitglieder im Stadtgebiet an, mit den Stadtteilen sind es 240, 16 Mädchen und Jungen zählt die Jugendfeuerwehr.
In den ländlichen Gegenden, weiß Stadtbrandinspektor Daniel Fritz, sei es leichter, junge Leute für die Feuerwehr zu werben, zum Beispiel habe die Stadt Bad Rodach eine weitaus größere Jugendfeuerwehr als die Stadt Coburg. Laut Stökl mangelt es aber vor allem an qualifiziertem Nachwuchs, denn durch ein Studium gingen viele junge Leute der Feuerwehr verloren.
Die Stadt Coburg, erklärte Kai Holland, Leiter des Ordnungsamtes, sei dennoch in der glücklichen Lage, eine freiwillige Feuerwehr auf die Beine zu stellen, obwohl auch dies immer schwieriger werde. "Um sie langfristig zu erhalten, braucht es Personal", sagte Holland. Was vielen nicht bekannt sei: Wer sich in der Feuerwehr Coburg engagiert, erhält eine Aufwandsentschädigung.
Holland: "In der Stadt Coburg ist diese im Verhältnis zu anderen Kommunen gut."
Der Stadtbrandrat beklagte vor allem das Gefälle vom Speckgürtel um München zum ehemaligen Zonenrandgebiet. Informationen kämen demnach in der Region nur dürftig, gar nicht oder verspätet an. "Es gibt quasi keinen Informationsfluss von München", sagte Stökl. Als Beispiel nannte er die Einführung des Digitalfunkes. Da in Coburg Polizei und Feuerwehr Hand in Hand arbeiteten, so Stökl, habe man sich einen gemeinsamen Kanal zur Nutzung gewünscht. Doch die regionalen Wünsche seien unberücksichtigt geblieben oder abgelehnt worden. Überhaupt fühle sich die Feuerwehr alleingelassen. Die Einführung des Digitalfunkes sei mit einem gewaltigen Aufwand verbunden. "Die Zahl der Mitglieder sinkt, aber Ausbildungen und Anforderungen werden immer mehr, das sprengt den zeitlichen Rahmen", sagte Stökl. Mit anderen Worten: Die Coburger Feuerwehrleute vermissen die Unterstützung des Landes Bayern.
ga