Trotz der Corona-Pandemie verbessert sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Haßberge.
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Haßberge hat sich von August auf September dieses Jahres um 121 Personen auf 1738 Erwerbslose verringert. Diese Zahlen gab gestern die Agentur für Arbeit in ihrem Montagsbericht für den September 2020 bekannt.
Die aktuell 1738 Erwerbslosen sind, so ein weiterer Vergleich, 397 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug jetzt im September 3,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 2,7 Prozent. Der Bestand an verfügbaren Arbeitsplätzen ist im September 2020 geringfügig gesunken, und zwar um zwei auf 560 offene Stellen. Im Vergleich zum
September 2019 gibt es derzeit 200 offene Stellen weniger.
In der gesamten Region Main-Rhön zeichnete sich im September eine leichte positive Arbeitsmarktentwicklung ab, berichtet die Arbeitsagentur weiter. "Die Zahlen belegen, dass der Berufseinstieg für einen Großteil der Ausbildungsabsolventen, auch in Zeiten der Coronakrise in unserer Region, größtenteils reibungslos verläuft. Ebenso bleibt die duale Ausbildung eine zentrale Stütze der Fachkräftesicherung für die meisten regionalen Unternehmen. Etliche Jugendliche entscheiden sich für eine Zweitausbildung oder wollen das Abitur über eine Berufsoberschule nachholen und melden sich dann aus der Arbeitslosigkeit ab. Zusätzlich stellen die Betriebe neue Mitarbeiter verstärkt nach der Sommerpause ein. Weiterhin zeigt sich, wie schon in den vergangenen Monaten, dass sich das Instrument Kurzarbeit bewährt hat und die Auswirkungen der Krise deutlich abmildert", erläutert Walter Seit, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt.
Die Agentur in Schweinfurt ist für die Region Main-Rhön zuständig. Das sind die vier Kreise Bad Kissingen, Schweinfurt, Haßberge und Rhön-Grabfeld sowie die Stadt Schweinfurt. Für den Kreis Haßberge unterhält die Agentur eine Geschäftsstelle in Haßfurt.
Das Ausmaß der Kurzarbeit ist mit aktuell 4341 Betrieben für 58 332 Arbeitnehmer in der ganzen Region seit Beginn dieses Jahres weiterhin unvergleichbar hoch. Das liegt an der flächendeckenden Betroffenheit
der Wirtschaft in Folge der Pandemie. Zum Vergleich lag während der globalen Wirtschafts- und Finanzmarktkrise 2008/09 die Anzahl der Anzeigen zur Kurzarbeit in der Spitze bei 350 Betrieben mit 25 500 Arbeitnehmern. "Während das bewährte Instrument der Kurzarbeit bisher eine starke Zunahme der Arbeitslosigkeit abmildern konnte und die Betriebe ihre Fachkräfte dadurch halten können, kommt jetzt der Strukturwandel als große Herausforderung für die Unternehmen hinzu. Dies bedeutet in der Regel eine stetige Qualifizierung der Beschäftigten in neuen Technologien. Die Agentur für Arbeit fördert auch in Zeiten der Kurzarbeit die Weiterbildung der Belegschaft. Hierzu können die Arbeitgeber jederzeit auf uns zugehen", betont Seit im September-Bericht der Agentur. ks