Frech blitzt die stilisierte Vogelkopfmaske auf dem Tisch des Bürgermeisterzimmers. Mitarbeiter der Lehrwerkstätten der Firma Hofmann in Lichtenfels haben sich mit dem Goldstater auf den Weg ins Ratha...
Frech blitzt die stilisierte Vogelkopfmaske auf dem Tisch des Bürgermeisterzimmers. Mitarbeiter der Lehrwerkstätten der Firma Hofmann in Lichtenfels haben sich mit dem Goldstater auf den Weg ins Rathaus gemacht.
Neugierig betrachteten Bürgermeister Jürgen Kohmann, Museumspädagogin Christine Liebl und Museumleiterin Adelheid Waschka den Gegenstand, den die beiden Ausbildungsleiter Stephan Büchner und Christian Hoffmann, Niclas Nossek und Luca Reg als Geschenk mitgebracht hatten. Es handelte sich um einen Edelstahlstempel, mit dem die Form des Goldstaters gepresst werden kann.
Original vom Acker
Das Original der Münze, datiert in das zweite Jahrhundert vor Christus, stammte von einem Acker bei Wattendorf und ging in das Eigentum des Historischen Vereins Bamberg über. Im Zuge der Keltenweg-Konzeption ließ die Museumsleiterin davon für die neue archäologische Abteilung Kopien, nämlich drei blattvergoldete 3-D-Drucke, herstellen. Der zugehörige historische Stempel wurde auf dem Staffelberg entdeckt und befindet sich heute im Kaiserpfalzmuseum in Forchheim.
Stephan Büchner berichtete, dass sich Waschka an ihn gewandt habe, ob seine Firma nicht ein Werkzeug anfertigen könne, mit dem sich dieser Goldstater nach Herstellung einer vorhandenen 3-D-Vorlage pressen ließe - und zwar beide Seiten gleichzeitig, das stilisierte Vogelkopfmotiv auf der Vorder- und fünf im Halbrund aufgesetzte Punkte im keltischen Halsreif auf der Rückseite.
"Bei dieser Herausforderung konnte ich einfach nicht Nein sagen", sagte Büchner. Die Aufgabe, eine solche Vorrichtung für die historische Münze zu schaffen, erhielt Luca Reg, talentierter Lehrling im vierten Ausbildungsjahr, der nach seiner Prüfung zum Ausbildungsleiter geschult werden soll. Das Ergebnis seiner Arbeit lag nun vor allen auf dem Tisch.
Der junge Mann schilderte die Vorgehensweise. Von der im 3-D-Druck entstandenen, vergoldeten Kopie der Münze habe er zunächst einen 3-D-Scan angefertigt. Dann sei die Konstruktion am Computer angepasst worden. Als Hülle für die Presszylinder dienten zwei mit einem Scharnier verbundene Edelstahlblöcke. Die Zylinder fungierten als Stützstruktur für die Negativformen.