Ein schwarzes Schutznetz fürs Jörgentor

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Das Jörgentor mit seiner grünen Hülle. Demnächst wird das Netz ersetzt durch ein schwarzes. Foto: Thomas Malz
Das Jörgentor mit seiner grünen Hülle. Demnächst wird das Netz ersetzt durch ein schwarzes.  Foto: Thomas Malz

Weil sich wieder einmal Teile vom Jörgentor gelöst hatten, war das Fachwerk schon vor geraumer Zeit mit Auffangnetzen versehen worden. Zusätzlich wurde zum Schutz der Fußgänger eine Holzkonstruktion e...

Weil sich wieder einmal Teile vom Jörgentor gelöst hatten, war das Fachwerk schon vor geraumer Zeit mit Auffangnetzen versehen worden. Zusätzlich wurde zum Schutz der Fußgänger eine Holzkonstruktion errichtet.

Nach einer Besichtigung hatten Mitarbeiter von Federlein Ingenieure unter anderem empfohlen, die jetzt angebrachten Netzte auszutauschen, weil sich einerseits Stücke vom Putz im Fachwerk gelöst und im Netz verfangen hatten. An manchen Stellen weist das Netz auch schon Risse auf.

Durchsichtiges Netz

Bei der jüngsten Stadtratssitzung bat Stadtrat Dieter Petsch (Freie Wähler) darum, bei einem Austausch darauf zu achten, dass künftig transparente Netzt verwendet werden.

"Wir haben die Firma Holzbau Weigand damit beauftragt", sagte jetzt Bürgermeister Helmut Blank. Diese habe der Stadt mitgeteilt, dass es keine transparenten Netze gebe. "Wir haben uns jetzt für schwarze entschieden, so das Stadtoberhaupt. Allerdings seien diese Netze weitmaschiger, er geht davon aus, dass das Fachwerk dann besser zu erkennen ist.

Das Netz wird noch eine Weile bleiben müssen, im Inneren des Jörgentors finden Untersuchen statt, weil sich Vertikalrisse in einer Giebelseite gebildet haben, die sich vom Dachtragewerk im Dachgeschoss bis ins nächsttiefere Geschoss ziehen. Die Ingenieure gehen davon aus, dass das vorhandene Innenmauerwerk die Hinterlüftung und Austrocknung des Giebelfachwerks verhindert. Nun muss untersucht werden, ob möglicherweise das Fachwerk schon Schaden genommen hat. Wie lange das Jörgentor noch verhüllt sein wird, kann derzeit nicht gesagt werden, Stefan Schlicht vom Büro des Sanierungsbeauftragten Schlicht Lamprecht Architekten hofft, dass es spätestens zur Jubiläumsfeier 1250 Jahre Münnerstadt wieder in seiner ganzen Schönheit zu sehen ist. Das Festwochenende findet im Juli nächsten Jahres statt.

Zweiter Fluchtweg

Geprüft wird nun auch, ob sich das Jörgentor nicht wie früher wieder als Jugendherberge oder ähnliches nutzen lassen könnte. Dafür müsste dann aber ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden, beispielsweise durch eine Außentreppe. Laut Aussage von Bürgermeister Helmut Blank werden Arbeiten am Tor nur dann gefördert, wenn es eine Nutzung gibt. Derzeit wird der historische Stadtturm nur gelegentlich vom Rhönklub genutzt, der es seit Jahrzehnten von der Stadt gepachtet hat. Bis vor einigen Jahren war das Übernachten im Turm noch möglich, wurde dann aber aus Sicherheitsgründen untersagt. Die Betten sind noch vorhanden.