Natur Die Unterkonstruktion des Melkendorfer Nests drohte unter der Last zusammenzubrechen. Jetzt wurden eine Tonne Äste und Plastik entfernt und eine neue Plattform errichtet. Im Frühjahr kann Meister Adebar wieder mit dem Bauen beginnen.
Auf immer mehr Türmen, Kaminen oder Masten im Landkreis Kulmbach entdeckt man Storchennester. Und ein Ende des "Baubooms" scheint noch nicht erreicht. Je höher, desto besser, schließlich wollen die stattlichen Vögel gut hin- und wegfliegen können. Zudem lieben sie die freie Sicht auf die umliegenden Nahrungsflächen, um rasch genügend Futter für die Jungtiere zu finden.
Mit die ältesten Storchennester findet man in Melkendorf am Rande des Rotmaintals. Ehrenamtliche Vogelschützer haben dort kürzlich kräftig mitgeholfen, um das stattliche Storchendomizil auf dem Schlot einer ehemaligen Fassfabrik von Grund auf zu überholen.
Es musste schnell gehandelt werden, denn der tonnenschwere Unterbau bog sich bereits durch. "Ich bin ja dort schon oft vorbeigefahren und habe gesehen, dass man dort dringend was tun musste, um die Gefahr abzuwenden", so Kristina Schröter von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.
Gemeinsam mit Erich Schiffelholz, dem Vorsitzenden der Kulmbacher Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz, beschloss Schröter, nicht nur das alte Nistmaterial zu entfernen, sondern auch den Unterbau zu erneuern. Mit ins Boot oder besser gesagt in die Hubbühne nahm man zwei Mitarbeiter der Zimmerei Michael Marx aus dem benachbarten Willmersreuth. Udo Radmann und Florian Stanko leisteten in luftiger Höhe ganze Arbeit.
Nicht weniger als drei Wannen voller Holzstöcke und Moosstücke, aber auch Plastikteile und Schnüre wurden mit der Hubbühne zu Boden gelassen. Hier brachte das Material sage und schreibe 1002 Kilogramm auf die Waage.
Selbst der erfahrene Erich Schiffelholz staunte: "Es ist unglaublich, welche Massen die Tiere in das Nest getragen haben." Die neue Unterlage ist mit 1,60 Metern im Durchmesser etwas größer als die ursprüngliche.
Neun Brutpaare im Landkreis