Ein Heimbewohner der ersten Stunde

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Ulla Michel (rechts) hat Adolf Langer ein Eis mitgebracht. Mit im Bild die beiden Pflegerinnen Hildegard Lamprecht (links) und Sabrina Lewandowksi Foto: Evi Seeger
Ulla Michel (rechts) hat Adolf Langer ein Eis mitgebracht. Mit im Bild die beiden Pflegerinnen Hildegard Lamprecht (links) und Sabrina Lewandowksi Foto: Evi Seeger

Sein Fernsehgerät bedient Adolf Langer mit dem Fuß. Deshalb ist er auch immer gut informiert. "Ich schau, was kommt", sagt er. Jetzt feierte der durch eine spastische Lähmung körperlich stark behinder...

Sein Fernsehgerät bedient Adolf Langer mit dem Fuß. Deshalb ist er auch immer gut informiert. "Ich schau, was kommt", sagt er. Jetzt feierte der durch eine spastische Lähmung körperlich stark behinderte Bewohner im Aschbacher Pflegeheim "Haus Hephata" ein außergewöhnliches Jubiläum: Adolf Langer lebt seit 50 Jahren in der Einrichtung.
Gleich nach der Eröffnung des Pflegeheims "Haus Hephata" zog Adolf Langer dort ein. Die Frensdorferin Ulla Michel kennt ihn seit 1983. Vor etwa sechs Jahren wurde sie auch zu seiner gesetzlichen Betreuerin bestellt. Adolf Langer, der aus Oberhaid stammt, ist von Geburt an spastisch gelähmt und ans Bett gefesselt. Am 13. September wird er 79 Jahre alt.
Wenn Ulla Michel seinen 80. Geburtstag im nächsten Jahr anspricht, erhellt ein Lachen sein Gesicht. Am liebsten würde er ein großes Fest auf Schloss Seehof feiern, denn diesen Ort liebt er ganz besonders.
Mittlerweile seien durch die Krankheit auch die Stimmbänder in Mitleidenschaft gezogen, sagt Ulla Michel. Als Außenstehender wundert man sich schon, dass sie "ihren Adolf" so gut versteht. Das liegt wohl am jahrzehntelangen Kontakt. Mindestens alle 14 Tage fährt Michel zu ihm ins Pflegeheim. Diesmal hatte sie Eis mitgebracht.
"Man kann mit ihm über soziale oder politische Probleme diskutieren", sagt die Betreuerin. Sie unternimmt mit ihrem Schützling Ausflüge oder fährt mit ihm zum Gottesdienst nach Bamberg in die Adventsgemeinde. Mit dem Rollstuhl geht es auch in die Stadt, auf Weihnachtsmärkte, die Adolf Langer besonders mag, oder auf den Staffelberg. Da habe es Adolf ganz besonders gefallen.


Ein Fan des FC Bayern

Ulla Michel ist sicher, dass Adolf, der ein FC-Bayern-Fan ist, viel Lebensfreude hat. Er sei ganz selten krank, wundgelegen habe er sich noch nie.
Der Umgang mit ihrem Schützling gebe auch ihr sehr viel, macht Michel deutlich: "Wenn es mir mal schlecht geht, muss ich nur den Adolf besuchen und gleich geht es mir wieder besser."