Ein Enkel forscht nach dem Schicksal seines Großvaters

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Wer kann helfen: Handelt es sich bei diesem Soldaten um den Vater oder den Onkel von Harald Schiller? Foto: Stadtarchiv Bad Staffelstein
Wer kann helfen: Handelt es sich bei diesem Soldaten um den Vater oder den Onkel von Harald Schiller? Foto: Stadtarchiv Bad Staffelstein

Eine weitere Anfrage, die bei Stadtarchivarin Adelheid Waschka eingegangen ist, stammt aus Florida: Darin wurde unter anderem die Geburtsurkunde des Vaters ...

Eine weitere Anfrage, die bei Stadtarchivarin Adelheid Waschka eingegangen ist, stammt aus Florida: Darin wurde unter anderem die Geburtsurkunde des Vaters angefordert, der im Januar 1946 im Staffelsteiner Krankenhaus zur Welt gekommen war.
Die eigentliche Suche nach dem Großvater gestalte sich schwierig, weil sein Name auf der Geburtsurkunde nicht angegeben ist, sagt Adelheid Waschka. Das Foto eines deutschen Luftwaffensoldaten aus dem Nachlass der Großmutter lasse die Vermutung zu, dass es sich um den Vater handeln könnte. Auf der Rückseite des Fotos stehen einige Worte: "geboren 1919 Berlin" und die Widmung "Meiner lieben Mutter zur Erinnerung an unser 5tes Weihnachtsfest, welches wir getrennt leben müssen. In Liebe Dein Sohn Gerfried, 24.12.1942".


Schwierige Nachforschungen

Die Nachforschung werde dadurch erschwert, dass sich die Großmutter des Anfragenden, die 1926 in Wien geborene Erika Schiller, zu Kriegsende noch nicht im Staffelsteiner Raum befand, sagt die Stadtarchivarin. Im September 1945 wurde die schwangere Erika Schiller in Plattling mit Lebensmittelkarten ausgestattet, um den Weg nach Frauendorf antreten zu können.
Vermutlich war sie anfangs im ehemaligen Reichsarbeitsdienst-Lager untergebracht. Ihr damaliger Beruf war Kinderpflegerin. Erika Schiller lebte bis zu ihrem Umzug im September 1949 in Frauendorf, Haus Nr. 9, in einem Gebäude, das heute nicht mehr steht. In Bamberg arbeitete sie als Kindergärtnerin, lernte einen amerikanischen Soldaten kennen, der sie heiratete, das Kind Harald Schiller adoptierte und mit beiden nach Amerika übersiedelte.
Über die Details schweigen die Akten. Stadtarchivarin Adelheid Waschka: "Es können nur Zeitzeugen dem suchenden Enkel berichten, ob man sich an die Geschicke dieser jungen Wienerin erinnern kann." ME