Ein bewegtes Jahr für den KSB

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Die Feier zum 40-jährigen Bestehen des Secondhandladens "Die Kiste" in diesem Jahr wird coronabedingt verschoben. Im Bild die Vorsitzende des Kinderschutzbund Bettina Dörfling (Mitte) und "Kiste"-Mitarbeiterin Martina Beck (links). Foto: Christiane Lehmann, Archiv
Die Feier zum 40-jährigen Bestehen des Secondhandladens "Die Kiste" in diesem Jahr wird coronabedingt verschoben. Im Bild die Vorsitzende des Kinderschutzbund Bettina Dörfling (Mitte) und "Kiste"-Mitarbeiterin Martina Beck (links). Foto: Christiane Lehmann, Archiv
Ulrich Böhm wurde für 25 Jahre geehrt
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Beim Kinderschutzbund wurde auch 2019 vieles von ehrenamtlichen Helfern gestemmt.

"Was wäre der Kinderschutzbund ohne unsere Ehrenamtlichen?", fragte die Erste Vorsitzende Bettina Dörfling vom Kinderschutzbund (KSB) Kreisverband Coburg bei der Hauptversammlung im Saal des Guts "Neuhof". Im vergangenen Jahr wurden rund 5540 ehrenamtliche Stunden geleistet. "Das ist ein großartiges Geschenk. Beeindruckend, was wir täglich an ehrenamtlichem Engagement sehen. Das ist nicht mit Gold aufzuwiegen", dankte Dörfling.

Der KSB sei der Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und Familien in Stadt und Landkreis Coburg. Er sei mit vielen Institutionen und Unternehmen vor Ort gut vernetzt und seit 2003 Partner der Trägergemeinschaft des Familienzentrums Coburg. Mit allen Netzwerkpartnern ist sein gemeinsames Ziel, sich für eine kinder- und familienfreundliche Region einzusetzen.

Piper ging in den Ruhestand

"Wir haben ein sehr bewegtes Jahr 2019 gehabt", sagte Dörfling. Ende März sei die langjährige Erste Vorsitzende Iris Piper - sie übernahm im Februar 2018 für ein Jahr die geschäftsführenden Vereinsaufgaben - in den Ruhestand verabschiedet worden. Pipers großes Engagement würdigte der Landesverband in München mit der silbernen Ehrennadel. Franziska Ruby übernahm zum 1. März 2020 die Geschäftsführung. Neu ins Team kam Birgit Sommer. Sie übernahm seit November 2019 den Bereich der "Frühen Hilfen" von Melanie Hanna.

Der Secondhandladen "Die Kiste", von Dorothee David geleitet, habe 39 treue Mitarbeiterinnen. Die Kinder- und Familienlobby (KiFaLo) "Frühe Hilfen" sei ebenso ein großer Baustein des KSB mit wöchentlichen Eltern-Kind-Gruppen, Elternsprechstunden, Beratungen, Angeboten, Familienfrühstück "Raum 13" und dem Schlaumeier-Tag im Café Babel.

Birgit Sommer berichtete, bei 74 Gruppenangeboten, darunter das Familienfrühstück mit Müttern und Kleinkindern, hatte man über 1033 Teilnehmer, darunter 89 Familien. Das Familienbildungsangebot "Der Schlaumeier-Tag" bereitete viel Vergnügen und Elternsprechstunden wurden durchgeführt.

34 Mal wurde das kostenlose Familienfrühstück "Raum 13" angeboten, welches die HUK Coburg weiterhin finanziert. 74 Familien und 630 Teilnehmer waren zu Gast. Das Mittwochsangebot der Spielgruppen fand wegen geringer Nachfrage bis Ende Januar 2019 statt.

In der "Kiste" mit saisonaler Kindermode, Babyausstattung, Kinderspielzeug und anderen Accessoires habe es jeweils zwei Damenmodewochen im Frühjahr und Herbst gegeben. Dies organisiere seit drei Jahren Dorothee David, "und alles sehr gerne mit allen Mitarbeitern. Alles ist spannend, ich bin echt stolz, weil das so ein tolles Team hier ist", dankte David. Das 40-jährige Bestehen der "Kiste" in diesem Jahr werde wegen Corona verschoben.

Die Modewochen boten das Highlight: 630 Karten für die Kinder-Frühjahr/Sommersaison, die Frühjahrsmodewochen mit 220 Karten, die Herbstwochen mit 209 Karten. "Wir haben immer feste Teams, die mithelfen, mit viel Spaß und guter Stimmung. Wir halten das am Leben", sagte David. Jeder könne hier bei erschwinglichen Preisen einkaufen, ohne Schein, ohne Ausweis. "Das wollen wir auch so aufrechterhalten."

Eine wichtige Säule sei auch die Aktion "Sterntaler", die Margit Beck leite. Hier werden Lebensmittel, Kleidung, Schulutensilien, Vereinsbeiträge usw. bezuschusst. "Familien können zu uns kommen, Bargeld geben wir keines aus." Dies bleibe für Coburger Kinder und Familien weiterhin sehr wichtig. Für die Trennungskindergruppe kam kein Angebot zustande.

Zum Weltkindertag wurde gemalt, gebastelt und konkrete Überlegungen aus Sicht der Kinder und Eltern für das tägliche Leben in Coburg gesammelt, wie sie ihre Zukunft selbst mitgestalten könnten. "Hierfür sind Kinderrechte unabdingbar, die im Grundgesetzt noch immer nicht verankert sind", sagte Dörfling.

Botschaft vom Landrat

"Unser Verein ist weiterhin wichtig, weil wir die Lobby für Kinder und Familien sind und Kinderrechte nicht so im Vordergrund und in der Öffentlichkeit stehen" - eine wichtige Botschaft des Landrats Sebastian Straubel, so Dörfling. Die Aktion zum Weltkindertag habe das Thema "Kinderarmut" aufgegriffen, was stark vom Geldbeutel der Eltern abhänge. Dazu habe man sich am Gartenfest KIZ beteiligt.

Das Jahr 2020 sei auf Bildung und Recht angesprochen. "Mal sehen, ob Coburg eine Stadt für Kinderrechte wird", sagte Dörfling. Ein weiteres Standbein sei die Aktion "Wunschbaum", welche Margit Beck organisiere.

Das Mitarbeiter-Event bot Brotbacken in der Schäferei sowie zweimal im Jahr ein Klausurtreffen. Schatzmeister Holger Holger Föhrweiser-Budewig listete alle Posten auf. "Wir haben mehr an Bedürftigen als wir Spenden eingenommen haben."

Der Vorstand wurde entlastet und der Haushaltsplan 2020 einstimmig von den Mitgliedern angenommen. "Wir sind in diesem Jahr ein bisschen gefordert", gab die Vorsitzende einen Ausblick auf das laufende Jahr. Es gibt digitale Angebote. Unter www.kinderschutzbund-coburg.de gebe es dazu Informationen sowie aktuelle Termine und Veranstaltungen.