Ebrachs Altbürgermeister Alfons Keller ist nun Ehrenbürger

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Bürgermeister Max-Dieter Schneider (links) und Landrat Johann Kalb rahmen den neuen Ehrenbürger Alfons Keller und dessen Ehefrau Maria ein. Foto: Walter Hanslok
Bürgermeister Max-Dieter Schneider (links) und Landrat Johann Kalb rahmen den neuen Ehrenbürger Alfons Keller und dessen Ehefrau Maria ein. Foto: Walter Hanslok

von unserem Redaktionsmitglied  anette Schreiber Ebrach — Der Sektempfang an Silvester, der Empfang für die ehrenamtlich Tätigen, das Hinweisschild an der Autobahn - nur drei herau...

von unserem Redaktionsmitglied 
anette Schreiber

Ebrach — Der Sektempfang an Silvester, der Empfang für die ehrenamtlich Tätigen, das Hinweisschild an der Autobahn - nur drei herausragende Dinge, mit denen ein Name zu verbinden ist: Alfons Keller. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Markt Ebrach das Ehrenbürgerrecht - die höchste Auszeichnung - erst sechs Mal verliehen. Seit Kurzem nun gibt es mit Altbürgermeister Keller einen siebten Ehrenbürger, den einzigen lebenden. Angesichts seiner vielen Verdienste um die Marktgemeinde wurde dem Ehrenmedaillenträger an seinem 75. Geburtstag diese Auszeichnung zuteil. Neben Landrat Johann Kalb (CSU) und Ebrachs Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) hatten sich weitere Prominenz und zahlreiche Ebracher zum Festakt im Rathaus eingefunden. Mit Johann Theobald Blüchel übernahm einer aus der Riege der Ehrenringträger die musikalische Umrahmung.
Alfons Keller engagierte sich in den Jahren 1978 bis 2002 in der Kommunalpolitik, davon bis 1984 als Zweiter Bürgermeister und im Anschluss als Erster Bürgermeister. Dabei habe er, so Schneider, sich voll in den Dienst der Gemeindebürger gestellt, einen partnerschaftlichen Umgang mit allen geführt und die Verwaltung zum bürgerfreundlichen Service umgebaut. Keller sei vom europäischen Gedanken beseelt und habe die Gemeindepartnerschaft mit Clairvaux in Frankreich begründet. Noch heute fungiere er als Partnerschaftsbeauftragter der Gemeinde. Die historische Bedeutung Ebrachs wiederum habe Keller über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt gemacht. In seiner Amtszeit wurde die Infrastruktur nachhaltig verbessert. So wurden unter anderem die Wasserversorgung gesichert, eine Kläranlage generalsaniert eine weitere neu gebaut, Straßennetz und Gemeindeverbindungsstraßen ausgebaut, Bau- und Gewerbegebiete erschlossen, Grunderwerb für Sportstätten getätigt, die Kindergartensanierung und der Bau der Realschulen-Doppelturnhalle unterstützt, der Fremdenverkehr und die Werbung für Ebrach gefördert, der Ebracher Musiksommer aufgebaut.
Durch Kellers ebenso spar- wie sorgsamen Umgang mit den Gemeindefinanzen gelang ihm ein enormer Abbau der Gemeindeschulden (von anfangs über vier Millionen Mark auf am Ende circa 700 000 Euro). Damit habe er Ebrach wieder handlungsfähig gemacht und für die Zukunft gut aufgestellt, das bescheinigt ihm auch die das Ehrenbürgerrecht ausweisende Urkunde.
Bürgermeister Schneider bedankte sich namens der Marktgemeinde für das Geleistete, Landrat Kalb tat dies im Auftrag des Landkreises. Der neue Ehrenbürger zeigte sich tief beeindruckt von dieser Auszeichnung. Diese "wahrhaft außergewöhnliche Ehrung" erfülle ihn mit Freude. Das Amt des Ersten Bürgermeisters habe er gleichsam als "Kapitän auf dem Schiff Gemeinde" empfunden. Mit großer Verantwortung und vielen Entscheidungen, die oft sehr schnell getroffen werden mussten, weshalb sie nicht immer richtig seien. Das wisse man allerdings erst im Nachhinein. Und so würde er rückblickend in mancher Situation nun anders entscheiden.