Ebersbacher machen ihrem Ärger über die Verbindungsstraße Luft

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Zentimeter tiefe Schlaglöcher in der Verbindungsstraße zwischen Ebersbach und Marloffstein - einer Bürgerin reichte das nun. "Trotz des heißen Sommers ist n...

Zentimeter tiefe Schlaglöcher in der Verbindungsstraße zwischen Ebersbach und Marloffstein - einer Bürgerin reichte das nun. "Trotz des heißen Sommers ist noch kein Schlagloch zugemacht worden. Die sind teils 20 Zentimeter tief", schimpfte die Bürgerin bei der gut besuchten Bürgerversammlung im Ebersbacher Gemeinschaftshaus.
Bürgermeister Heinz Richter (FWG) betonte, dass die Straße jedes Jahr ausgebessert werde und man nun eine Lösung suche. Diese könne er aber in der Bürgerversammlung noch nicht präsentieren.


Eine Zumutung

Insgesamt sind 106 Löcher zu stopfen. Vor Wintereinbruch wird wohl wieder nur ausgebessert werden.
"Auf der Straße werden Verletzte transportiert. Jeder Transporteur sagt, es sei eine Zumutung, hier zu fahren. Muss erst wieder etwas passieren?", empörte sich eine Ebersbacherin. Bürgermeister Richter wies den damit mitschwingenden Vorwurf zurück. Auch die genannte Tiefe der Löcher könne er so nicht bestätigen. Gemeinderat Willi Schmitt (GDG) informierte, dass Geld für diese Straßensanierung vorgesehen war. "Diese Straße ist eine Schande für die Gemeinde", sagte Schmitt.
Er selbst habe darum gekämpft, dass Geld in den Haushalt eingestellt wurde", sagte Schmitt. Sparmaßnahmen seien verständlich, doch es werde nicht besser, wenn Straße immer nur ausgebessert werden.


Richter rechtfertigt sich

Die Straße gehört zum Teil der Gemeinde, zum Teil ist sie in Privatbesitz. Bürgermeister Heinz Richter entgegnete deshalb, die Straße, etwa zwei Kilometer lang, werde verbessert, wenn es klare Besitzverhältnisse gibt. Das sei zu klären und Verhandlungen mit den Eigentümern würden geführt werden.
"Im Finanzplan stehen dafür noch 300 000 Euro. Wir haben das nie aus den Augen verloren", beteuerte Richter. Die Ausbesserung der Straße sei jedoch keine Sache von 20 000 Euro. "Die Straße bis zur Grenze nach Neunkirchen wird mehr als 500 000 Euro kosten", sagte Richter und nahm die Verwaltung und seinen Gemeinderat in Schutz. Ein anderer Bürger ist weniger begeistert von der Aussicht einer gut ausgebesserten Straße. "Wir kriegen dann den Durchgangsverkehr."
"Die Straßen sind nun mal für alle da", entgegnete Willi Schmitt. Über Straßen, die ungefragt aufgemacht wurden, um das schnelle Internet zu verlegen, ärgerten sich andere Bürger.
Wie ist der Stand beim Internet für die Wellucken? Ob diese Trasse von oben in den Ort hinein führe, durch Privatgrund, ohne gefragt zu werden, wie schon passiert? "Will man nun das gleiche am Schimmelberg machen?", fragte der Bürger, dem das mit dem Privatgrund wohl passiert war. "Die Gemeinde hätte andere Möglichkeiten gehabt, durch öffentlichen Grund zum Beispiel", ärgerte sich der Bürger weiter. Denn angeblich sei es die Gemeinde gewesen, die diese Trasse vorgeschlagen hatte. "Die Telekom baut und muss die Straße auch wieder reparieren", betonte Richter.
Die Gemeinde kontrolliere immer und bemängele, wenn der ursprüngliche Zustand nicht wieder hergestellt worden ist, betonte Richter. Und: "Wir werden auch einen Weg finden, um Wellucken schnellstmöglich mit schnellem Internet zu versorgen", versprach Richter.


Kritik am Flächenfraß

Was an dem Gerücht dran sei, dass ein Gewerbegebiet zwischen Erleinhof und Rosenbach ausgewiesen werden soll, wollte ein Bürger wissen. "Wir haben 40 Anträge. Es ist durchaus denkbar, dass es in alle Richtungen geht", sagte Richter, der das Gerücht nicht dementierte.
Richtige Besprechungen habe es in noch keinem Gremium gegeben. Das Gewerbegebiet "Ost" sei nun im Gespräch. Laut dem Bürger und den bestehenden Gerüchten sollte das Gewerbegebiet zwischen Erleinshof und Rosenbach dort sein, wo auch die Trasse für die Umgehungsstraße verlaufe.
"Läuft der Flächenfraß also weiter", schimpfte der Bürger. Richter stimmte dem zu, betonte aber, dass die Gewebesteuer Einnahmen bringen. Den Kampf, die gesamte NAF in Neunkirchen zu halten, nannte er als Beispiel. Die Recyclingfirma, die sich ansiedeln durfte, kam ebenfalls auf den Tisch. "Kann eine Fläche nicht einfach nur der Natur gehören?", wurde gefragt.
Zudem würde gerade diese Firma den Schwerlastverkehr anziehen. Hier warf Bürgermeister Richter ein, dass die landwirtschaftlichen Geräte in der Größe inzwischen durchaus vergleichbar seien. Dass bei der gesamten Diskussion gerade die Quadratur des Kreises besprochen werde, warf Gemeinderat Anton Spatz (SPD) ein.