von unserem Mitarbeiter Johannes Michel Breitengüßbach — Seit Mai 2014 ist der Verein für Innovative Sozialarbeit (iSo) für die Jugendarbeit im Breitengüßbacher Ortsteil Zückshut z...
von unserem Mitarbeiter Johannes Michel
Breitengüßbach — Seit Mai 2014 ist der Verein für Innovative Sozialarbeit (iSo) für die Jugendarbeit im Breitengüßbacher Ortsteil Zückshut zuständig. Im Hauptort selbst wird sie bislang von einem FSJler im Rahmen eines "Freiwilligen Sozialen Jahres" organisiert. Der soll nun Unterstützung durch den Bamberger Verein für Innovative Sozialarbeit iSo erhalten. Ist das notwendig? Tut Breitengüßbach für die Jugend noch zu wenig? Der Gemeinderat war sich in diesen Fragen nicht sicher.
Berater und Ideenbringer
Klar ist: Es hat sich was getan in Zückshut - und nach Wunsch der Gemeindeverwaltung sollte iSo nun auch für die Gesamtgemeinde tätig werden.
Dazu legte Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder dem Gemeinderat einen über drei Jahre laufenden Kooperationsvertrag vor, mit Gesamtkosten von jährlich rund 32 000 Euro. Als wichtigsten Punkt hob Michael Gerstner von iSo in seiner Konzeptvorstellung heraus, dass Breitengüßbach durch die Zusammenarbeit künftig einen festen Ansprechpartner habe, wenn es um die Jugendarbeit gehe. Bislang übernimmt diese ein jährlich wechselnder FSJler, was eine klare Schwäche des bisherigen Konzeptes sei. Dennoch solle weiterhin ein FSJler der Hauptakteur sein, der Verein iSo könne beraten, neue Ideen einbringen und Jugendliche erreichen, die bislang im offenen Treff oder bei Aktionen nicht mit dabei seien. Eine enge Kooperation mit Baunach, wo iSo ebenfalls aktiv ist, sei angedacht.
Christoph von Plettenberg, der aktuell ein Freiwilliges Soziales Jahr in Breitengüßbach leistet, bezog ebenfalls Stellung.
Durch die Zusammenarbeit mit iSo könnten endlich auch die Ortsteile Unteroberndorf und Hohengüßbach mit einbezogen werden, was bislang zeitlich nicht möglich sei.
Zustimmung und Zweifel
Im Folgenden ergab sich eine lange Diskussion im Gemeinderat. Bürgermeisterin Reinfelder stellte heraus, dass der Jugendsprecherrat und das Jugendforum explizit mit dem Ausbau der Jugendarbeit durch iSo einverstanden seien. Rainer Klehr (UBB) meinte: "Professionelle Unterstützung ist wichtig." Alexander Porst (SPD) sah noch großes Potenzial für die Jugendarbeit in der Gemeinde.
Es gab aber auch andere Meinungen. Stefan Schor (CSU) beklagte sich über fehlende verlässliche Zahlen, wie viele Jugendliche überhaupt derartige Angebote nutzen. "Wir konkurrieren hier mit der Jugendarbeit der Vereine, für die es ebenfalls schwierig ist, Kinder ab der 5.
Klasse zu binden, wenn sie weiterführende Schulen besuchen." Und Christine Raab (CSU) bezweifelte, ob es iSo gelingen könne, diejenigen Jugendlichen zu erreichen, die der FSJler nicht erreiche.
Nach einer Pause und einer Besprechung in den Fraktionen, die kein neues Ergebnis brachte, wurde der Tagesordnungspunkt vertagt. Michael Gerstner von iSo hatte zuvor betont, dass dem Verein eine überzeugende Mehrheit im Gremium wichtig sei und dass eine Kampfabstimmung nicht gewünscht sei: "Wir würden uns in einem solchen Fall vorbehalten, nicht mitzumachen." Diese wurde mit der Vertagung vermieden - eine Analyse der Situation soll nun in den Fraktionen erfolgen. Gerstner bot an, für die Fraktionen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Bürgermeisterin Reinfelder stellte aber klar, dass der Punkt sich bereits auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung wiederfinden werde.