Die zweite Kita soll ins neue Mehrgenerationenhaus kommen

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Der Bedarf für Kinderbetreuung steigt, auch in Kemmern, wie eine Bedarfsermittlung zeigt. Zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bamberg soll daher ein Me...

Der Bedarf für Kinderbetreuung steigt, auch in Kemmern, wie eine Bedarfsermittlung zeigt. Zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bamberg soll daher ein Mehrgenerationenhaus errichtet werden, mit Kindergarten und Kinderkrippe sowie Betreutem Wohnen und Tagespflege für Senioren - gleich neben der Schule und der bestehenden Kindertagesstätte. Nun gibt es konkrete Pläne.
Im Februar 2015 hatte sich der Gemeinderat mit dem künftigen Bedarf in Sachen Kinderbetreuung beschäftigt. Das Ergebnis: Es sollen eine weitere Kinderkrippen- (12 Plätze) sowie eine Kindergarten-Gruppe (25 Plätze) eingerichtet werden. Einige Monate später stellte die Awo ein Konzept für ein Mehrgenerationenhaus vor, bestehend aus einem vierstöckigen Gebäude hinter der Schule und der bisherigen Kindertagesstätte St. Maria. Vernünftige Erweiterungsmöglichkeiten für St. Maria, dort sind bisher Kindergarten, Krippe und Hort untergebracht, gebe es nicht, so Bürgermeister Rüdiger Gerst. Daher sei eine zusätzliche Zusammenarbeit mit der Awo angedacht.


Die neue Planung überzeugte

Auf wenig Gegenliebe war allerdings das zunächst geplante vierstöckige Gebäude gestoßen. Und so bezogen Gemeinde und Awo den Architekten Karl-Heinz Rösch mit ein, der als Städteplaner schon seit vielen Jahren für Kemmern aktiv ist und den Ort gut kennt. Unter seiner Mitwirkung entstand ein überarbeitetes Konzept, das der geschäftsführende Vorsitzende der Awo, Werner Dippold, jetzt dem Gemeinderat präsentierte. Unter dem Motto "Alt und Jung unter einem Dach" zeigte er drei miteinander verbundene Gebäude - eines für Senioren, eines für die Kinder und ein Mehrzweckgebäude dazwischen, das multifunktional genutzt werden könnte. Im Seniorenbereich soll Platz für elf Einzimmerappartements und 14 Zweizimmerappartements sein. Hinzu kommt die Tagespflege mit 20 Plätzen. Das dreigeschossige Gebäude ist L-förmig, die Zimmer sind größtenteils nach Süden und Westen ausgerichtet. Der Kinderbereich wird zweigeschossig gestaltet, unten der Kindergarten, oben die Krippe.
Als Verbindung zwischen den beiden Häusern dient ein Mehrzweckgebäude, das von beiden aus zugänglich sein wird. Hier könnten, so Dippold, die Begegnungen stattfinden, etwa ein Vorleseclub für die Kinder, organisiert von den Senioren. Auch die Ortsvereine könnten hier Veranstaltungen abhalten und damit die Senioren mit einbeziehen.


Kein Nachteil für bestehende Kita

Das Konzept, insbesondere die Umplanung in Sachen Gebäude, kam im Gemeinderat gut an. Architekt Rösch hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der viergeschossige Entwurf beispiellos in Kemmern gewesen wäre, selbst das Hotel am Ortseingang sei niedriger. Mit dem neuen Konzept sei zudem eine Erweiterbarkeit gegeben. Oliver Dorsch stellte die Frage, ob es zu einer Konkurrenzsituation mit der bestehenden Kindertagesstätte käme und es nicht besser wäre, zum Beispiel Krippe und Kindergarten zu trennen und auf die beiden Träger, Kirche und Awo, aufzuteilen. Er fragte außerdem, ob das Betreute Wohnen in Kemmern überhaupt nachgefragt werde, nachdem im Ort der Zusammenhalt noch sehr groß sei und die meisten Familien ihre Angehörigen selbst betreuen würden.
Pflegeplätze für schwer pflegebedürftige Senioren, das betonte daraufhin Werner Dippold, werden in Kemmern im geplanten Mehrgenerationenhaus nicht zur Verfügung stehen. Solche gebe es in direkter Nachbarschaft, etwa in Breitengüßbach. Abgedeckt würden hauswirtschaftliche Tätigkeiten, unterstützendene Grundpflege und Beratung sowie ein 24-Stunden-Notruf. Bürgermeister Gerst erklärte, dass die bestehende Kindertagesstätte genauso gefördert werden solle wie bisher. Das Zusammenwirken der beiden Einrichtungen, auch unter verschiedenen Trägern, sei Grundvoraussetzung für die Gemeinde. So könnten etwa auch die Außenanlagen gemeinsam genutzt werden.


Alle stimmten dafür

Die beiden Abstimmungen zum Thema fielen dann einstimmig positiv aus. So soll die vorgestellte Planung von der Gemeindeverwaltung weiterverfolgt werden, außerdem sollen die Fördermöglichkeiten geklärt werden.
Mit Weihnachtswünschen schloss der Gemeinderat das Jahr 2016. Im kommenden Jahr feiert Kemmern dann 1000-Jähriges, mit vielen Veranstaltungen. Los geht es bereits am 31. Dezember ab 22 Uhr am Kirchplatz.