Die Werke kosten eben Geld

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Auch in die Kläranlage wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Foto: CT-Archiv/Rainer Lutz
Auch in die Kläranlage wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Foto: CT-Archiv/Rainer Lutz

Das Ziel der Rödentaler Stadtväter soll weiter eine finanzielle Konsolidierung der Stadtwerke bleiben. Seit Jahren konnte aber eine Nettoneuverschuldung trotzdem nicht verhindert werden.

Wie geht die Stadt mit Geld um, das sie hat - und erst Recht mit Geld, das sie (noch) nicht hat? Solche Fragen sind es, mit denen sich der Stadtrat wohl nicht nur in Zeiten knapper Kassen beschäftigen muss. In solchen Zeiten aber, muss er es besonders. So stand das liebe Geld auch bei der jüngsten Sitzung des Gremiums im Mittelpunkt.
Da ist zunächst der Wirtschaftsplan der Stadtwerke. Der Stadtrat stimmte den Vorhaben des Werkeleiters Michael Eckardt zwar einstimmig zu. Ohne Diskussion ging es aber nicht. CSU-Fraktionsvorsitzender Elmar Palauneck erinnerte daran, dass seit Jahren das Ziel einer finanziellen Konsolidierung der Werke verfolgt wird. Genau dieses Ziel sieht er infrage gestellt, weil es in den vergangenen Jahren regelmäßig zu hohen Nettoneuverschuldungen gekommen sei. "Das sind Bilder, die nicht zum Ziel einer Konsolidierung passen", sagte er. Werkeleiter Michael Eckardt verwies auf die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in Kläranlage, Kanalisation, Wasserversorgung und dergleichen.
Investitionen, die oft einfach nicht zu vermeiden seien, wie Bürgermeister Marco Steiner (FW) feststellte. Das könne eben auch immer wieder dazu führen, dass eine Verschuldung notwendig wird.
Hans-Joachim Lieb, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, erinnerte daran, dass trotz allem auch eine halbe Million Euro vom Schuldenberg der Werke abgebaut worden sei: "Ich denke, wir sind da auf einem guten Weg", betonte er.
Der Wirtschaftsplan fand am Ende die Zustimmung aller Ratsmitglieder. Er sieht unter anderem den weiteren Ausbau der Kanalisation im Stadtteil Fornbach vor.


Geld für die Kirche

Bauvorhaben der Kirchen können von der Stadt bezuschusst werden. So wie die Sanierung des Gemeindehauses der Kirchengemeinde Weißenbrunn. Die Kosten sind mit 370 000 Euro veranschlagt. Die Stadt wird sich mit zehn Prozent an den tatsächlichen Kosten beteiligen, höchstens aber mit 37 000 Euro. Bedingung für solche Zuwendungen ist, dass die Räume auch für nicht kirchliche Zwecke genutzt werden. In Weißenbrunn komme dem Gemeindehaus dabei besondere Bedeutung zu, seit die letzte Gaststätte im Ort geschlossen wurde, sagte Marco Steiner.


Geld für die Wohnbau

Die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg plant, zwölf Wohnungen in der Ostlandstraße 11a und 11b zu sanieren. Nach ihren bestehenden Richtlinien unterstützt die Stadt dieses Vorhaben durch einen zinslosen Kredit in Höhe von 96 000 Euro.
Auch das sollte wohl bewilligt werden, aber nicht bedingungslos geschehen, meint Wolfgang Hasselkus (SPD), der auch Seniorenbeauftragter der Stadt ist. "Wir sollten die Gelegenheit nutzen, und darauf hinwirken, dass die Wohnungen im Erdgeschoss barrierefrei ausgebaut werden", sagte Hasselkus. Außerdem sollten Badewannen entfernt und durch Duschen ersetzt werden, meinte er.
Der Beschluss wurde daraufhin durch einen Zusatz erweitert, wonach Hasselkus und Steiner nun das Gespräch mit Rainer Mayerbacher, dem Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft suchen werden, um einen seniorengerechten Ausbau zu erreichen..


Geld für die Jugend

Kosten lässt sich die Stadt auch ihre Jugendarbeit etwas. Was die Jugendpflege dafür alles leistet, darüber informierte Rödentals Jugendpfleger Robert Pechauf den Stadtrat.
Von der offenen Jugendpflege im Jugendhaus der Stadt in der Domäne Oeslau über das Angebot vielseitiger Ferienprogramme über die Jugendarbeit an der Mittelschule in Oeslau bis zur Unterstützung von Vereinen und Verbänden, die Jugendarbeit betreiben, reicht das Spektrum der Arbeit. Dazu kommt Streetwork, um Jugendliche zu erreichen, die nicht in den Treff kommen. Mit der Ankunft von jungen Flüchtlingen in der Stadt und Familien, mit Kindern im Jugendalter sind weitere Aufgaben dazu gekommen. Allein im Treff verbuchte Robert Pechauf im vergangenen Jahr mehr als 2200 Besuche von Jugendlichen. Wobei die Beteiligung stark schwanke. Der Jugendpfleger arbeitet wie die Jugendbeauftragte des Stadrats, Jutta Franz (FW), zudem mit dem Jugendparlament der Stadt zusammen. "Ich bin bei jeder Sitzung anwesend und berate das Jugendparlament. Die Entscheidungen liegen aber immer bei den Jugendlichen", sagte Pechauf.


Willkommensfest als Idee

Geprüft werden soll der Antrag der Fraktion der Freien Wähler, ein Willkommensfest für Neubürger zu veranstalten. Frisch zugezogenen Rödentalern soll dabei der Bürgermeister die Stadt vorstellen. Vereine, Verbände, Kirchen, Stadtwerke und Medien sollen sich mit ihren Angeboten bei dieser Gelegenheit präsentieren dürfen.