Die Wasserqualität in Oberfranken lässt kaum Wünsche offen

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Stephan Herbert Fuchs In Oberfranken ist die Wasserqualität größtenteils in Ordnung. "Die vorgegebenen Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind bis 2021 im ...

Stephan Herbert Fuchs

In Oberfranken ist die Wasserqualität größtenteils in Ordnung. "Die vorgegebenen Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind bis 2021 im größten Teil des Regierungsbezirks erreichbar", sagte Bernd Angermann von der Gruppe Landwirtschaft, Forsten und Hochwasserschutz an der Regierung von Oberfranken bei der Jahresversammlung des Erzeugerrings Saat- und Pflanzgut am Montag in Himmelkron.
Das bedeute, dass das Grundwasser dann in erster Linie den Trinkwasserrichtwerten entspricht, so Angermann. Problematisch seien lediglich einige wenige Bereiche aufgrund ihrer geologischen Voraussetzungen und der Tatsache, dass sie zu den niederschlagsärmeren Gebieten gehören. Dazu zählen der Raum Hof/Wunsiedel, das Coburger Land und der Bereich des Steigerwaldes. "Das heißt aber nicht, dass dort das Wasser schlecht ist", so Angermann.
Freilich seien die genannten Gebiete auch Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Erzeugung, und so habe man dort auch höhere Nitratwerte feststellen müssen. Als Maßnahme bis 2021 sei deshalb die Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Grundwasser dringend notwendig.
Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie soll es sein, dass sämtliche Fließgewässer und Seen bis 2021 einen guten chemischen und ökologischen Zustand erreichen. Beim Grundwasser soll das Ziel ein guter chemischer und mengenmäßiger Zustand sein.
Nach den Worten von Fritz Ernst vom Fachzentrum Pflanzenbau am Amt für Landwirtschaft in Bayreuth beträgt die gesamte Vermehrungsfläche in Oberfranken 1427 Hektar. Davon werden auf 1066 Hektar Saatgetreide wie Sommer- und Wintergerste, Roggen, Triticale und Weizen, auf 151 Hektar Körnerleguminosen, auf 186 Hektar Futterpflanzen und auf 24 Hektar Kartoffeln vermehrt.
Die Zahlen entsprechen einem minimalen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, allerdings auf geringem Niveau, so Ernst. Die Zahlen seien aber dennoch beachtlich, zumal in anderen Regierungsbezirken die Vermehrungsfläche eher rückläufig ist. "Wir holen auf, die anderen kämpfen ums Bleiben", sagte der Fachberater.
Im Erzeugerring für Saat- und Pflanzgut Bayreuth sind laut Geschäftsführer Werner Helling 54 Mitglieder zusammengeschlossen, darunter auch 16 Kartoffelvermehrer. Zusammen betreiben sie die Saat- und Pflanzguterzeugung von Getreide auf einer Fläche von knapp 1091 Hektar, auf 24 Hektar werden Pflanzkartoffeln vermehrt.
Der Zusammenschluss bietet seinen Mitgliedern im eigenen Labor Untersuchungen auf Bakterien und Schleimfäule an. Er verleiht außerdem Bodenprobengeräte, und unterstützt seine Mitglieder bei Pflanzenschutzdokumentationen.
Über seinen Verbundpartner, das Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern (LKP), betreibt der Ring eine eigene Hotline mit Beratern, unterstützt Mitglieder bei der Nährstoffbilanzierung und veranstaltet Sachkundeschulungen.