Am Sonntag wurde, einen Tag vor dem eigentlichen Namenstag, auf dem Lauberberg bei Sterpersdorf das Antoniusfest begangen. Zahlreiche Gläubige waren trotz d...
Am Sonntag wurde, einen Tag vor dem eigentlichen Namenstag, auf dem Lauberberg bei Sterpersdorf das Antoniusfest begangen. Zahlreiche Gläubige waren trotz des regnerischen Wetters auf den Lauberberg gekommen, wo auf dem Areal vor dem Kreuz ein Zelt aufgebaut war. "Einen echten Verehrer des Heiligen Antonius erkennt man daran, dass er bei jedem Wetter kommt", meinte Dekan Kilian Kemmer daher zur Begrüßung. Antonius trägt wie die Gottesmutter Maria das Jesuskind auf dem Arm. "Schaut auf ihn, der so schwach und klein auf die Welt kam und lasst uns von ihm groß machen", so Kemmer.
Namenlose Sünderin
Musikalisch wurde die Feier von der kleinen Wachenrother Dorfmusik umrahmt.
Zelebrant und Festprediger war der Dekan, der von Prälat Hans Wich, Pastoralreferent Christian Lauger und sechs Ministranten unterstützt wurde.
In seiner Predigt ging der Dekan auf das Evangelium und der dort erwähnten namenlosen Sünderin ein, die im Haus des Pharisäers Jesus die Füße mit ihren Tränen gewaschen hatte. Antonius von Padua werde als Patron der Suchenden, der "Schlamperer" verehrt. Er habe Menschen dazu angehalten, in der Eucharistie Glauben zu finden. "Antonius von Padua, hilf uns den Herrn zu suchen, als den liebevollen, barmherzigen Gott", beendet Kemmer seine Predigt.
Erstmals ist im Jahr 1489 eine Kapelle zur "Laub" urkundlich belegbar. Das kleine Gotteshaus wurde vermutlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
Denn 1674 ließ Johann Georg von Lautter, der spätere Amtmann von Höchstadt, die Kapelle wieder aufbauen und dem Heiligen Antonius von Padua weihen.
Unter Pfarrer Mühlich wurde 1754 begonnen, eine große Wallfahrtskirche auf dem Lauberberg zu errichten, da auch hier die Pilgerströme immer mehr zunahmen.
Deren Einweihung erfolgte 1763 durch den Bamberger und Würzburger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim. Leider war der Kirche auf dem Lauberberg keine lange Dauer beschieden. Im Zuge der Säkularisation wurde sie im Jahr 1806 zur Versteigerung angeboten und von Sebastian Sieber aus Sterpersdorf für 1100 Gulden erworben.
Informationen zur Kapelle
Das hoch verschuldete Gotteshaus musste aber 1826 um 700 Gulden auf Abbruch verkauft werden.
1842 konnte Pankraz Rampis, Kaplan in Höchstadt, die allein erhalten gebliebene Beichtkapelle als Privatbesitz erwerben, zu einer eigenständigen Kapelle ausbauen und am 5. Juli feierlich weihen lassen. Nach zahlreichen Umbauten erfolgte 1911 der Anbau einer Sakristei. Weihbischof Martin Wiesend von Bamberg konnte die Kapelle nach der Generalsanierung im Jahr 1977 wieder einweihen.
Die Besucher des Antoniustages konnten sich darüber über die Arbeiten informieren, denn nach dem Gottesdienst verweilten zahlreiche Gläubige noch auf dem Lauberberg.