"Wo geht die Reise hin? - Der Markt in Franken - in den Haßbergen". Unter dem Motto hat gestern das erste Tourismus-Treffen der Region stattgefunden. Der To...
"Wo geht die Reise hin? - Der Markt in Franken - in den Haßbergen". Unter dem Motto hat gestern das erste Tourismus-Treffen der Region stattgefunden. Der Tourismusverband Haßberge lud ein, rund 60 Tourismusschaffende kamen ins Rudolf-Winkler-Haus in Zeil.
Landrat Wilhelm Schneider (CSU), der auch Vorsitzender des Naturparks Haßberge ist, plädierte dafür, "intern für den Tourismus zu werben", denn "oft kennen die aus dem Steigerwald die Haßberge nicht so gut und umgekehrt." Außerdem erwähnte er, dass die Region unter Wirtshaussterben leide. Insgesamt sei der Tourismus aber auf einem guten Weg, sagte Wilhelm Schneider.
Die Tourismusregion Haßberge müsse bekannter werden, betonte der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD). Als Vorsitzender des Abt-Degen-Weintals berichtete er, dass nur wenige Auswärtige die Weingegend kennen.
"Wir kommen draußen noch nicht so an, wie es die Gegend verdient", meinte Stadelmann. Ein Nachteil für den Tourismus sei außerdem die Tatsache, dass die Region nicht an die Verkehrsverbünde von Nürnberg und Würzburg angeschlossen ist. Hinsichtlich des Abt-Degen-Weintals und seiner Vermarktung als Tourismusgegend lobte er jedoch, dass sich die Winzer immer mehr miteinander vernetzen. Das Konkurrenzdenken unter den Winzern habe nachgelassen. "Wir sind gut. Wir müssen uns nur besser verkaufen", resümierte Thomas Stadelmann.
Die Leiterin des Tourismusverbands und der Arbeitsgemeinschaft Landkreistourismus Haßberge, Susanne Volkheimer, stellte eine Studie zum Urlaubsverhalten der Gäste innerhalb des Verbandsgebietes vor.
Die Region werde vor allem von Kurzurlaubern ab 45 Jahren besucht, besonders Familien, Alleinerziehenden und Paaren mit "höherem Haushaltseinkommen". Die Hauptzielgruppe seien sogenannte "aktive Natur- und Kultur-Genießer", so Volkheimer. Der Trend zu Online-Buchungen nehme zu. Die Leiterin des Tourismusverbandes stellte eine "positive Trendlinie" bei den Übernachtungszahlen fest.
Überraschend wurde die Tagung ein bisschen politisch und brisant. Zwei Besucher fragten, wie der Tourismusverband zu den geplanten umstrittenen Windrädern bei Kirchlauter stehe. Mögliche Auswirkungen könne man noch nicht beurteilen, sagte Volkheimer.
Nach weiteren Einwänden betonte Schneider, offenbar auch um einer hitzigen Debatte entgegenzuwirken: "Da sind wir bei der falschen Veranstaltung." So viel aber sagte der Landrat zu dem Thema: Der Landkreis müsse abwägen zwischen Tourismus, Energie und Natur.