Versammlung Dass die Wasserversorgung erneuert werden muss, ist den Menschen in Etlaswind klar. Für mehr Aufsehen sorgt derzeit das Thema "Raserei".
von unserer Mitarbeiterin Petra Malbrich
Etlaswind — Die Erneuerung der Wasserversorgung ist eines der großen Themen, das in den kommenden Jahren die Marktgemeinde Igensdorf beschäftigen wird. Zum großen Thema bei der Bürgerversammlung in Etlaswind wurde es allerdings nicht.
Die Bürger wissen wohl inzwischen einfach, dass nach den Jahrzehnten des Betriebs Renovierungen, Sanierungen oder Erneuerungen nicht ausbleiben können. Nachgefragt wurde allerdings wegen der Pumpen, die mehr Grundwasser fördern als die erlaubten zehn Liter pro Sekunde. Fachleuten zufolge fördern die Pumpen das Doppelte der erlaubten Menge.
"Das ist aber nicht so tragisch", versicherte Bürgermeister Wolfgang Rast (IU). Die Pumpen laufen ihm zufolge derzeit im Volllast-Modus und schalten sich dann nach einiger Zeit ab.
Die künftigen Pumpen würden deshalb den ganzen Tag über laufen, dies aber in einer moderaten Intensität.
Damit wurde im Prinzip auch die Frage eines Bürgers erklärt, warum die Pumpen im Sportheim zu hören seien. Dies soll mit den neuen Pumpen der Vergangenheit angehören. Allerdings gab Rast zu, dass der auffallend niedrige Wasserverlust in der Gemeinde und der andererseits sehr hohe Pro-Kopf-Verbrauch Fragen aufkommen ließen. Da müsse man genauer hinschauen, wenn die Rohrnetzabrechnung vorliege. Diese klärt zunächst, ob das vorhandene Rohrnetz genügt oder ob es Schwachstellen gibt - erst im Anschluss soll die Wasserversorgung im Gemeinderat weiter diskutiert werden.
Die Bürger interessierten sich bei der Versammlung auch noch für die Wassergebühren. Diese solle man langsam erhöhen, bevor in einigen Jahren eine massive Erhöhung erfolgen müsse.
Die Gemeinde hatte bislang gezögert, die Gebühren zu erhöhen.
Falsche Wahrnehmung
Auch bei der Grundsteuer war Igensdorf zuletzt eher zurückhaltend. Die letzte Erhöhung fand 1994 statt. Nun wird sie um 40 Punkte angehoben. Dies spült der Gemeinde zusätzliche 50 000 Euro in die Kasse. Damit will sie Rücklagen für die Infrastruktur bilden.
Nicht fehlen durfte der Dauerbrenner "Raserei". Ein Bürger fragte, ob denn bei der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Affalterbach und Fronhof eine Geschwindigkeitsbegrenzung möglich wäre, ob diese für den Schwerlastverkehr gesperrt werden könnte und ob ein Fahrradweg dort gebaut werden könnte.
Eine Sperre für den Schwerlastverkehr gilt aber als schwierig, da diese Straße auch für die Landwirtschaft wichtig sei und dort auch Busse fahren.
Was die Raserei im Allgemeinen betrifft, ist das Bild für Rast nicht so schlimm, wie es immer dargestellt werde. Das haben die Auswertungen der kommunalen Verkehrsüberwachung gezeigt. Die meisten Autofahrer sind demnach aufmerksam und besonnen unterwegs. Vier Anzeigetafeln mit Smiley-Symbolen hat die Gemeinde aufgestellt. Doch die von diesen erhobenen Daten widersprechen der Wahrnehmung so mancher Bürger.