Otto Elsner und Birgit Binzenhöfer sind die neuen Gebietsbetreuer. Ihr Einsatz ist zunächst auf zweieinhalb Jahre befristet.
Der Diplombiologe Otto Elsner aus Rottenstein und die Diplombiogeographin Birgit Binzenhöfer aus Zeil werden schwerpunktmäßig die Natura- 2000-Gebiete beziehungsweise die europäischen Schutzgebiete im Maintal und das ehemalige Life-Natur-Projekt-Gebiet zwischen Stettfeld und Wonfurt betreuen. Sie stellten sich am Montag in der Geschäftsstelle des Bund Naturschutz (BN) Haßberge in Ebern vor. Künftig werden sie an ihren leuchtend grünen Westen zu erkennen sein. "Wir sind froh, mit diesen beiden Fachleuten qualifizierte Betreuer zu haben, mit denen wir als BN gerne zusammenarbeiten", sagte Klaus Mandery, Vorsitzender des BN im Landkreis Haßberge.
"Seit ihrer Etablierung im Jahr 2000 sind Gebietsbetreuer ein wichtiger Baustein zur nachhaltigen Entwicklung der Umwelt in Bayern und damit ein Teil der praktischen Umsetzung der bayerischen Biodiversitätsstrategie", sagte Mandery.
Vom Naturschutzfond finanziert
Elsner erläuterte, dass es nicht überall in Bayern Gebietsbetreuer gebe, die zum großen Teil vom Naturschutzfonds finanziert werden. In Unterfranken würden derzeit vier herausragende Gebiete betreut. Träger der Gebietsbetreuer ist der Bund Naturschutz. Auch der Landesbund für Vogelschutz und der Landschaftspflegeverband sowie der Landkreis mischen mit.
Der Landkreis Haßberge hätte Gebietsbetreuer sehr nötig, aber bisher war die Finanzierung nicht gesichert. Nun habe sich der Naturschutzfonds entschieden, im Landkreis Haßberge mit dem Maintal Gebietsbetreuer einzusetzen. "Das gilt erst einmal für nunmehr zweieinhalb Jahre mit der Option, dass es dann auch weiter fortgesetzt wird", sagte Binzenhöfer. Sie und Elsner hätten je eine halbe Stelle.
Welche Aufgaben hat nun ein solcher Gebietsbetreuer? "Wir schauen in unseren Bereichen, wo man etwas besser machen könnte", sagte Elsner. Ziel sei es, etwas Positives rüberzubringen. Mandery machte deutlich, dass es nicht um Ausweisung neuer Schutzgebiete gehe. Binzenhöfer ergänzte: Sie und ihr Kollege würden nur vermittelnd tätig, zwischen Grundeigentümer und der Naturschutzbehörde. "Diese Vermittlerrolle wird in der Regel von uns zwischen Landwirten, Anglern, Jägern oder Schäfern hergestellt", macht Binzenhöfer die Arbeit an Beispielen fest. Das sei ein ganz wichtiger Aspekt von Gebietsbetreuern.
Elsner kennt Haßberge schon
Elsner, der die Haßberge seit vielen Jahrzehnten kennt, hat schon einiges im Blickfeld. Er will Dinge fördern, zu denen der amtliche Naturschutz nicht kommt. Konkret wird er sich um die Ackerwildkräuter auf Feldern kümmern. Bei geeigneten Objekten nimmt er Kontakt mit den Nutzern auf, um seine Vorstellungen umsetzen zu können. "Da gibt es für die Nutzer, wenn sie mitmachen, auch Geld", sagte Elsner. Binzenhöfer wird sich räumlich auf FFH-Gebiete aus Natura 2000 konzentrieren. Das sind drei Schutzgebiete am Haßbergtrauf zwischen Nassach und Stettfeld. Auch in der Mainaue zwischen Haßfurt und Roßstadt liegen solche Schutzgebiete. "Ich möchte schwerpunktmäßig Arten- und Biotopschutzmaßnahmen machen." So könnten in der Mainaue kleinere Seen untereinander angebunden werden, um den Sauerstoffgehalt zum Schutz von Fauna und Flora zu verbessern. "Da kann es durchaus sein, dass auch entsprechende Baumaßnahmen vorgenommen werden müssen", so die Diplombiogeographin.
Monitoring, die Überwachung von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen, gehöre auch zu den Aufgaben. Anhand einer Karte verdeutlichten die Gebietsbetreuer ihr Einsatzgebiet mit zwei Schwerpunkten. Ausgenommen sei der Steigerwald, da dort schon einiges laufe.