Die "Brandstifter" laden zu "Schmachtl's Bressagg-Fest" ein

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Die Danndorfer Theatergruppe "Die Brandstifter" probt fleißig ihr neues, mit viel Slapstick-Einlagen gespicktes Theaterstück "Schmachtl's Bressagg-Fest". Unser Bild zeigt Claudia Rössler und Michael Schmidt vor der Kühlkammer der Metzgerei. Foto: Stephan Stöckel
Die Danndorfer Theatergruppe "Die Brandstifter" probt fleißig ihr neues, mit viel Slapstick-Einlagen gespicktes Theaterstück "Schmachtl's Bressagg-Fest". Unser Bild zeigt Claudia Rössler und Michael Schmidt vor der Kühlkammer der Metzgerei. Foto: Stephan Stöckel

von unserem Mitarbeiter stephan stöckel Mainleus — Wenn Regisseur Peter Wagner über das neue Stück der Danndorfer Theatergruppe "Die Brandstifter" zu philosophieren beginnt, dann m...

von unserem Mitarbeiter stephan stöckel

Mainleus — Wenn Regisseur Peter Wagner über das neue Stück der Danndorfer Theatergruppe "Die Brandstifter" zu philosophieren beginnt, dann mutiert der Redner zum Metzger. "Der Pressack ist eine Wurstspezialität, die zu Franken einfach dazugehört. Es gibt ihn in der Blase, im Kunst- oder Naturdarm, geräuchert oder ungeräuchert. Kurzum: Er ist so vielschichtig wie der Humor unseres neuen Dreiakters ,Schmachtl's Bressagg-Fest'." Steigen tut die Wurst-Party, die die Lachmuskeln gehörig strapaziert, erstmals am Samstag, den 2. Mai, um 19.30 Uhr im "Fränkischen Hof" in Mainleus. Hierzu wird sich der Saal der Gaststätte in einen Fleischereifachbetrieb verwandeln.
Eigentlich gibt es im Mainleuser Ortsteil Danndorf keinen Schlachter, doch Peter Wagner erfindet kurzerhand eine Metzgersdynastie: Die Schmachtl's. Wie zum Beweis kramt er Gemälde und Schnappschüsse von anno dazumal aus seiner Aktentasche. Ein alter Stich aus dem 16. Jahrhundert ("Schmachtl's Ross- und Viehschlachterei"), eine historische Schwarz-Weiß-Aufnahme aus dem 1. Weltkrieg und viele weitere Bilder summieren sich zu einer stattlichen Ahnengalerie, die eine Wand neben den Besucherreihen schmücken wird. "Man kann in der Pause an den Bildern entlang flanieren und entdeckt dabei vielleicht sogar ein Schauspielergesicht, das ich in ein Foto hinein montiert habe", erzählt Wagner.
Auch wenn das Stück in der Jetzt-Zeit spielt, das Bühnenbild atmet das Flair längst vergangener Zeiten. Dafür sorgt das historische Mobiliar, das unter anderem mit einer uralten Waage und eine ebenso alten Kasse aufwartet.

Slapstick und schwarzer Humor

Das Stück aus der Feder von Detlef E. König wiederum tischt dem Zuhörer Humor in den unterschiedlichsten Facetten auf. "Die Palette reicht von Slapstickeinlagen über intelligentem Wortwitz bis hin zu schwarzem Humor", zählt Wagner auf. Darüber hinaus werde die "Woschderei Schmachtl" zu einem Spiegel der Gesellschaft, worüber sich der eingefleischte Theaterregisseur besonders freut: "Der schönste Humor ist für mich der, der den Leuten aufs Maul schaut und das, was sie tun, leicht überzogen darstellt."
Selbstverständlich wird in dem Stück auch echter Pressack serviert. "Die Schauspieler genehmigen sich ab und an einen kleinen Bissen", verrät Wagner, der leidenschaftlich gerne die Presswurst isst.
Zur Handlung: In der verschlafenen Idylle eines kleinen Dorfes ist die "Fleisch-Boutique Ihres Verdauens" von Metzgermeister Anton Schmachtl örtlicher Mittelpunkt des allgemeinen Austausches von Geschichten, Gerüchen und Gerüchten. Plötzlich machen Verdächtigungen die Runde, keimt in den Köpfen ein fürchterlicher Verdacht auf: Ein Schoßhündchen ist nicht mehr aufzufinden! Ist es im Prototyp von Schmachtl's, die Gastronomie grundlegend revolutionierender Spezialität gelandet, an der er seit längerem tüftelt? Sind Teile seiner Kundschaft gar ungewollt dem Kannibalismus anheimgefallen? Fragen über Fragen, die geradezu nach einer Antwort schreien...