Trotz hoher Nachfrage nach Fachkräften bleibt die Zahl der Befristungen im Landkreis Haßberge auf Rekordhöhe. Das ergibt eine Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit Daten der Bundesa...
Trotz hoher Nachfrage nach Fachkräften bleibt die Zahl der Befristungen im Landkreis Haßberge auf Rekordhöhe. Das ergibt eine Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Demnach waren 2018 genau 42 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen im Landkreis befristet. Besonders betroffen sind laut DGB-Angaben Arbeitsstellen im Bereich Erziehung und Unterricht, wo inzwischen 70 Prozent aller neuen Arbeitsverträge befristet sind. Laut Gewerkschaft zeigen die insgesamt hohen Zahlen, dass Befristungen längst zu einem Massenphänomen geworden sind, die alle auf dem Arbeitsmarkt treffen.
Gesetzte werden ausgehöhlt
Sandy Koppitz, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Haßberge, kritisiert diese Praxis: "Sachgrundlose Befristungen werden immer öfter als verlängerte Probezeit missbraucht. Das erhöht den Leistungsdruck und macht Beschäftigte erpressbar. Generell haben es Befristete schwer, gute Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen einzufordern. Eine Schwangerschaft, eine zu lange Krankheit, eine engagierte Betriebsratsarbeit - alles kann dazu führen, dass der Vertrag einfach nicht verlängert wird. Schwer erkämpfte Kündigungsschutzrechte werden dadurch ausgehöhlt", kritisiert Koppitz. red