Walter Mackert erinnert an die Hilfeleistung des Clubs für die Opfer eines Wirbelsturms in Honduras: "Das dürfte eine der größten Hilfsaktionen eines Lions-Clubs gewesen sein." Von 1998 bis 2003 organisierten die Lichtenfelser Lions den Versand von Hilfsgütern, die 24 Container füllten und rund 2,5 Millionen Mark wert waren. Nachdem das Hilfskrankenhaus unter der Staffelsteiner Adam-Riese-Halle zu dieser Zeit aufgelöst wurde, erwarben die Lions das medizinische Equipment der vier Operationssäle.
Die Güter wurden durch persönliche Kontakte eines Lions-Mitglieds im Katastrophenland zum Einsatz gebracht. "Wir mussten uns verpflichten, dass wir Sorge tragen, dass diese Dinge nicht auf dem Schwarzmarkt verschwinden", erinnert sich Walter Mackert.
Jüngstes Mitglied, was die Zugehörigkeit betrifft, ist der 39-jährige Fotograf und Filmemacher Stephan Wilm. Warum er bei den Lions mitmacht? "Die Runde passt", antwortet er, "man kann sich unter Gleichgesinnten austauschen und soziale Projekte fördern. Wichtig ist mir dabei, dass alles bei den Hilfsbedürftigen ankommt."
Schülerförderung im Landkreis
Die Lions kümmern sich nicht nur um die Not der Menschen in fernen Ländern. Im Kreis Lichtenfels haben sie sich auf die Fahnen geschrieben, all jene Schüler zu fördern, deren Leistung aus irgendwelchen Gründen eingeschränkt ist. Johannes Morhard umschreibt den Grundgedanken dieser Schülerförderung so: "Wir unterstützen Kinder, die frühzeitig verstehen, worauf es im Leben ankommt." An beiden Gymnasien im Landkreis stellen sie jährlich drei Förderpreise (dotiert mit jeweils 1000 Euro) zur Verfügung. Das Geld ist für die weitere Ausbildung bestimmt.
Jugendliche aller Schulen im Landkreis können sich bei den Seminaren "Bewähren im Bewerbungsgespräch" Tipps holen, um gut ins Berufsleben zu starten. Diese Seminare werden von den Lions gemeinsam mit der Hanns-Seidel-Stiftung angeboten.
Die Lichtenfelser Lions sind derzeit ein reiner Herrenclub. Das bedeutet aber nicht, dass die Frauen im Abseits stehen. Sie sind ein wichtiger Teil des Clublebens und unterstützen die "Activitys", wo sie können.
Seit vielen Jahren nutzen die Lions ihre Adventskalender-Aktion, um Geld für Hilfsaktionen zu generieren. Dabei werden - ähnlich wie bei einer Tombola - wertvolle Sachpreise verlost. Optiker Gerhard Sievert war einst im Urlaub auf eine solche Aktion aufmerksam geworden und hatte sie an den Obermain importiert. Die Erstauflage bestand aus 3000 Stück, in diesem Jahr werden 5500 Kalender aufgelegt. "Mittlerweile ist das unsere wichtigste Activity", sagt Sievert, denn beim Organisieren dieser Aktion finde der Club immer neue Sponsoren. Das Design des Kalenders 2019 gestaltete übrigens Clemens Muth aus Unterneuses.
Das Procedere: Ende November werden durch den Zufallsgenerator die Gewinner ermittelt. Jeden Tag werden die Nummern der Gewinner bekanntgegeben. Der Hauptpreis, eine Reise im Wert von 1000 Euro, bildet am 24. Dezember den Höhepunkt.
Geläut für die Basilika
Und das jüngste Projekt der Lions? Sie verwenden ein Vermächtnis, das Willy Neupert aus Kaider ihnen hinterlassen hat, um das Zimbel-Geläut, für die Basilika Vierzehnheiligen zu finanzieren.