Er ist im Herzen immer noch ein Ostpreuße, man merkt es an seinem Dialekt und an seinen Erzählungen, er ist aber auch ein Franke geworden. Artur Kowalewski, in der Nähe von Königsberg geboren und seit...
Er ist im Herzen immer noch ein Ostpreuße, man merkt es an seinem Dialekt und an seinen Erzählungen, er ist aber auch ein Franke geworden. Artur Kowalewski, in der Nähe von Königsberg geboren und seit fast 70 Jahren in Lehenthal wohnhaft, feierte geistig topfit seinen 90. Geburtstag.
Vor den Russen geflüchtet, kam er über Glückstadt bei Hamburg nach Regensburg, wo er seine Frau Maria kennenlernte, die dort arbeitete. Durch diese Liebe fand der Jubilar schließlich im Kulmbacher Ortsteil seine endgültige Heimat.
Der umtriebige 90-Jährige, dem auch seine vier Kinder, drei Enkel und zwei Urenkel gratulierten, hat als Schlosser und Kranführer viele Jahre beim ehemaligen Kulmbacher Bauunternehmen Backer gearbeitet.
Man kennt ihn als Mann mit der Teufelsgeige, Musik war sein Hobby. Dazu gehörten die legendären Zusammenkünfte im Partyraum seines Hauses unter dem Emblem "Stammtisch", die Rhythmen waren weithin zu hören. Und wenn die Lehentaler Kerwa oder die Kirchengemeinde einen Discjockey brauchten, stand er zur Verfügung. Auch als Initiator des "Balls der einsamen Herzen" im Kulmbacher Hotel Ertl hat er sich einen Namen gemacht. "Da ist manche Ehe entstanden", erinnert er sich.
Handwerklich begabt hat er sein Haus fast allein mit seiner Familie gebaut. Er blickt auf ein erfülltes Leben zurück: "Ich bin zufrieden, habe viele schöne Momente genossen. Und ich möchte 91 Jahre alt werden wie meine Mutter."
Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Stadtrat Dieter Hägele, die des Kreises stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann. Für die Kirche gratulierte Dekan Hans Roppelt. hw