Der Gemeinde Kemmern gehen die Projekte nicht aus

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Auch im Gemeinderat von Kemmern wurde in der jüngsten Sitzung auf die wichtigsten Ereignisse und Entscheidungen zurückgeblickt. Bürgermeister Rüdiger Gerst hatte dabei über große Projekte zu berichten...

Auch im Gemeinderat von Kemmern wurde in der jüngsten Sitzung auf die wichtigsten Ereignisse und Entscheidungen zurückgeblickt. Bürgermeister Rüdiger Gerst hatte dabei über große Projekte zu berichten, etwa die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses. Aber auch über Entscheidungen für die Zukunft wie die Aufgabe der eigenen Kläranlage.

Eine der zentralen Weichenstellungen des Jahres betraf das Abwasser - es soll künftig von Kemmern über eine viereinhalb Kilometer lange Druckleitung in die Kläranlage Bamberg eingeleitet werden. Dazu wurde bereits im Januar eine Vereinbarung mit der Stadt Bamberg geschlossen. Das Verhandlungsergebnis kann sich sehen lassen: Denn der Anschluss soll nicht durch eine Einmalzahlung, sondern durch Gebühren finanziert werden, die Stadt Bamberg geht damit in Vorleistung. In Kemmern wird im Rahmen der Baumaßnahmen ein Pumpwerk errichtet, die bisherige Kläranlage dann aufgegeben. Die Fertigstellung des Anschlusses soll Ende 2019 sein.

Auch beim Hochwasserschutz wurde weitergearbeitet. Die Planung enthält nun auch städtebauliche Elemente, um das Areal oberhalb des Festplatzes aufzuwerten. Zudem konnten alle Bürgeranregungen mit eingearbeitet werden.

Erfolgreich war die Bewerbung Kemmerns um Fördergelder aus dem KIP-S-Programm, die für die energetische Sanierung der Schulturnhalle gedacht sind. In der Schule wurden im Jahr 2018 außerdem Akustikdecken eingebaut sowie teilweise die Fußböden erneuert.

Kinderfeuerwehr gegründet

In nahezu allen Stadt- und Gemeinderäten spielt aktuell die Kinderbetreuung eine wesentliche Rolle. Um den notwendigen Bedarf zu decken, wird die Arbeiterwohlfahrt zusammen mit einem Mehrgenerationenhaus auch eine neue Kindertagesstätte errichten, in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Kinderhaus St. Maria und zur Schule. Die Kita St. Maria, die unter Trägerschaft der katholischen Kirchenstiftung steht, soll außerdem saniert werden. Dazu wurden Fördermöglichkeiten abgeklärt.

Abgeschlossen werden konnte der Abschnitt 5a der Ortskernsanierung, im kommenden Jahr steht 5b an - dazu führte die Gemeindeverwaltung zahlreiche Anliegergespräche. Voraussichtlich im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Die größte Baustelle in Kemmern dagegen ist vorbei - im August und September zog die Feuerwehr in ihr neues Zuhause ein. Am Tag der Einweihung wurde auch eine Kinderfeuerwehr gegründet, um den Feuerwehrnachwuchs schon frühzeitig ansprechen zu können.

Und eine Zäsur darf auch nicht vergessen werden: Kemmern bekam vor einem Monat mit Markus Schürrer einen neuen Pfarrer, der mit einem Festgottesdienst eingeführt wurde.

Auch im kommenden Jahr werden der Gemeinde Kemmern die Projekte nicht ausgehen. Gerst wies hier etwa auf die genannten Themen Kinderbetreuung, Abwasser und Ortskernsanierung hin, aber auch auf den weiteren Ausbau der Breitbandversorgung und das Thema Lärmschutz an der Autobahn A 73. Die neu zu errichtende Autobahnbrücke wird sich konstruktionsbedingt lärmschutzverbessernd auswirken, ein Anspruch auf weiteren Lärmschutz wird gerade von der Regierung von Oberfranken geprüft. Dazu sollen aktuelle Verkehrszahlen einbezogen werden - eine entsprechende Zählstelle befindet sich am Bamberger Kreuz. Zeitgleich wandte sich die Gemeinde erneut an die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU), da eine Härtefalllösung in Frage käme.

Neben dem Jahresrückblick behandelte der Gemeinderat auch weitere Themen. Dazu gehörte ein Antrag der Trachtengruppe Kemmern auf Vereinsförderung in Höhe von 200 Euro pro Jahr. Die Trachtengruppe zeichnet beispielsweise für die Dorfkrippe verantwortlich und bereichert Kemmern jedes Jahr mit großen Veranstaltungen wie der Fränkischen Weihnacht. Außerdem wird sich Kemmern um Mittel aus dem Förderprogramm "Digitales Klassenzimmer" bewerben. Bis zu 90 Prozent der Kosten für eine solche Ausstattung (Preis um die 20 000 Euro) werden vom Freistaat Bayern übernommen. Laut Rücksprache mit der Leitung der Grundschule besteht hierfür großes Interesse.