Die Niederndorfer Katholiken ziehen singend und betend durch ihren Ort.
Das Fronleichnamsfest feierte Kaplan Sebastian Schiller mit den Gläubigen der Pfarrei Niederndorf. Die Prozession fand bei strahlendem Sonnenschein statt.
Das Fest begann um 9 Uhr mit einer Messfeier in der Pfarrkirche St. Josef, in die Kaplan Schiller mit sieben Ministranten einzog. In seiner Begrüßung erinnerte Schiller daran, dass die Feier der Eucharistie bedeute, Danke zu sagen für die Gemeinschaft. In der Prozession würde Jesus die Gläubigen begleiten: "Er ist die Mitte dieser Gemeinde und aller Gemeinden auf dieser Welt!" Schiller bezeichnete den Tag als Erinnerungsfest an die Eucharistie.
In seiner Predigt ging der Kaplan darauf ein, dass wir in unserem täglichen Leben von Zeichen und Marken wie dem Roten Kreuz, den drei Streifen oder der springenden Raubkatze auf Sportartikeln umgeben seien. Wir würden diese mit einem Image, aber auch Qualität verbinden. Viele Prominente würden als Werbeträger für eine bestimmte Marke werben.
Auch Religionen hätten ein Markenzeichen, ein universelles Image, vor allem das Fronleichnamsfest. An einer Prozession der Gläubigen und einer Monstranz könne klar erkannt werden: "Das sind Katholiken!" Aber nicht jeder Gläubige könne mit dem Fest Fronleichnam etwas anfangen. Auch schaue man bei vielen Dingen mehr auf die "Verpackung" als auf den eigentlich wichtigeren Inhalt. Im Evangelium des Fronleichnamsfestes bezeichne sich Jesus als das Brot des Lebens, von dem bereits Mose zum Volk Israel auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste gesprochen hatte.
Viele Fahnenträger dabei
Auf dem Weg durch die Gemeinde Niederndorf würden die Gläubigen für die Anliegen der unterschiedlichen Gruppen in der Gemeinde beten. "Jesus, das lebendige Brot, ist auf unserem Weg mit dabei, er begleitet uns unsichtbar!" Denn Glaube und Alltagsleben seien eine Einheit. Mit den Worten: "Es liegt an uns, das Image dieser Marke ,Christ‘ in der Welt sichtbar zu machen", beendete Schiller seine Predigt.
Danach zogen die Niedern-dorfer Gläubigen mit dem Allerheiligsten durch ihren Ort. In der Prozession wurden die Figuren des Heiligen Josef von jungen Männern und die Mutter-Anna-Statue von Frauen mitgetragen. Außerdem zogen Fahnenträger der Freiwilligen Feuerwehr Niederndorf, der Freiwilligen Feuerwehr Neuses, des Josefsvereins, des ASV Niederndorf sowie des Obst- und Gartenbauvereins mit.
Der Weg führte die Gläubigen vom St.-Josef-Platz über die Hauptstraße zur Lohhoferstraße, über die Tirolerstraße, die Bayernstraße, die Schulstraße, die Hannberger Straße, die Peter-Fleischmann-Straße und die Hauptstraße zurück zum St.-Josef-Platz. Außer in der Pfarrkirche St. Josef waren weitere Stationen in der Bayernstraße, in der Nähe der Schule und am Feuerwehrhaus. Dort und auf dem Prozessionsweg wurden Gebete und Lieder vorgetragen, die von Hermannjosef Conrads und Josef Motz erarbeitet worden waren. Die musikalische Umrahmung auf dem Prozessionsweg hatten die Dohnwaldmusikanten übernommen.