Tausende Bienen waren am Montag in Kronachs Innenstadt auf der Suche nach einer neuen Behausung.
                           
          
           
   
          Marco Meissner 
  Die ersten Schüler auf dem Weg zum Bahnhof blieben mit großen Augen stehen. Einige Passanten huschten möglichst schnell vorbei, andere waren gebannt von dem Schauspiel, das sich in der Bahnhofstraße ereignete. Rings um sie herum summte und schwirrte es. Ein Teil eines Bienenvolks hatte sich am Montag zur Mittagszeit auf die Suche nach einer neuen Behausung begeben. 
Imker Thorsten Hugel wurde zu Hilfe gerufen, um die Bienen aus fünf Metern Höhe aus einer Baumkrone zu holen. Dort hatte der Schwarm einen Stopp eingelegt. Der Fachmann erklärte auf unsere Nachfrage, dass das Schwärmen dann eintritt, wenn eine neue Königin schlüpft. Die alte Königin macht sich zu dieser Zeit auf die Suche nach einem neuen Stock, "mit ungefähr der Hälfte der Bienen und 20 Kilo Honig in den Bäuchen". 
  
  Wimmelnde Wolke
 
Diese Teilung des Bienenvolks dient der Vermehrung und Verbreitung der Insekten. Wenn die Tiere schwärmen, dann ziehen sie wie eine kleine Wolke durch die Gegend und lassen sich auf der Suche gerne auch einmal in einem Baum nieder - wie diesmal in Kronach. 
Dort sprühte Thorsten Hugel die Bienen zunächst vorsichtig mit Wasser an, um ihren Flugtrieb zu mindern und sie träger werden zu lassen. Anschließend schüttelte er sie in einen Eimer und brachte sie in einen wenige Meter entfernt aufgestellten, leeren Stock. Diese Prozedur wiederholte er, bis er sicher war, die Königin in der Behausung zu haben. "Denn wenn die Königin im Kasten ist, dann finden auch die anderen Bienen hinein." 
Innerhalb von nur zwei Tagen werden die Bienen im Stock ihre Waben bauen. In 14 Tagen rechnet der Imker schon damit, Honig darin zu finden.