"Das Geld würde mich reuen"

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Bei Aldi war die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk am ersten Verkaufstag groß, wie Mitarbeiterin Kerstin Schofer berichtete. Foto: Gerda Völk
Bei Aldi war die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk am ersten Verkaufstag groß, wie Mitarbeiterin Kerstin Schofer berichtete.  Foto: Gerda Völk

Silvester  Der Landkreis bereitet sich auf den letzten Tag im Jahr vor. Während sich die einen mit jeder Menge Feuerwerkskörpern eindecken, sehen die anderen aber lieber aus sicherer Entfernung dem Spektakel zu.

von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk

Lichtenfels — Neben Waren des täglichen Bedarfs wie Kaffee, Toast, Shampoo oder Frischgemüse findet sich am Montagmorgen in vielen Einkaufswägen auch das eine oder andere Feuerwerk. Der Verkauf von Silvesterkrachern und Raketen begann am Montag und dauert, bis die Geschäfte am heutigen Silvestertag schließen.
Jetzt waren am ersten Verkaufstag die Wetterverhältnisse alles andere als einladend für einen Einkaufsbummel. Trotzdem hatten sich die Leute von der ersten Stunde an mit Feuerwerkskörpern eingedeckt, berichtet Michael Seitz. Ein Run, der nach Ansicht des Filialleiters von Aldi-Süd in der Mainau in Lichtenfels deutlich über dem des Vorjahres liegt.

Besondere Schulungen

Für Lagerung und Verkauf von Silvesterfeuerwerk gelten strenge Auflagen. Dazu werden die Mitarbeiter vom Filialleiter bis zur Kassiererin besonders geschult. Aus Sicherheitsgründen darf nur eine bestimmte Menge an Feuerwerkskörpern im Laden sein. Die Schütte damit befindet sich im Blickfeld der Mitarbeiter an den Kassen. Allein für das Auffüllen ist eigens eine Mitarbeiterin abgestellt.
Heute Nacht wird Kerstin Schofer dem Spektakel lieber zuschauen, als selbst welche abzufeuern. Gekauft wird quer durch alle Bevölkerungsschichten, berichtet die Aldi-Mitarbeiterin. Nicht nur junge Leute auch Familien mit Kindern greifen zu. Hoch in der Gunst der Käufer stehen wie bereits im letzten Jahr, die sogenannten Batteriefeuerwerke. Einmal angezündet feuern sie bis zu 100 Schuss in den Himmel.
Wie Kerstin Schofer schaut auch Lena Kuchlbauer aus Lichtenfels dem Spektakel lieber aus sicherer Entfernung zu. Anders dagegen ihr Bruder. "Der hat im Vorfeld mit seinem Freunden Prospekte gewälzt auf der Suche nach dem günstigsten Angeboten", berichtet die 18-Jährige. Auch er hatte sich zeitig mit Silvesterfeuerwerk eingedeckt.
Lena Kuchlbauer würde das Geld dafür reuen. Immerhin jagen die Deutschen heute Nacht gut 120 Millionen Euro in den nächtlichen Himmel. "Das Geld gebe ich lieber dem Tierheim", sagt Sebastian Alsdorf, Chef des Paunchy Cats in Lichtenfels. Sein Motto lautet "Spenden statt Böllern", dazu fordert er auch seine Freunde auf. Alsdorfs Hund Tommy, den er vor einigen Jahren aus dem Lichtenfelser Tierheim holte, ist das ganze Spektakel ohnehin nicht geheuer. Er versteckt sich lieber, bis alles vorbei ist.

Sicherheitstipps vom Experten

In den letzten Jahren mussten die Feuerwehren im Landkreis Lichtenfels in der Silvesternacht zum Glück keine großen Einsätze fahren. "Von großen Bränden durch Feuerwerkskörper sind wir verschont geblieben", sagt Kreisbrandrat Timm Vogler. Damit es so bleibt, rät Vogler zu einigen Vorsichtsmaßnahmen. Damit kein verirrter Feuerwerkskörper Schaden anrichten kann, sollten beim Verlassen des Hauses keine Fenster offenstehen, oder gekippt sein. Mülleimer werden in der Silvesternacht besser in der Garage oder dem Keller untergebracht.
Am Neujahrstag künden manche Straßenzüge und Plätze von allzu eifrigen Hobby-Pyrotechnikern. Wer muss eigentlich die Spuren des nächtlichen Spektakels beseitigen? "Der, der die Straße verunreinigt , ist auch verpflichtet, sie wieder sauber zu machen", sagt Norbert Eiser. Der Amtsleiter der Gemeinde Michelau geht davon aus, dass die Leute so vernünftig sind und selbst die nächtlichen Spuren beseitigen.
Größere Probleme gab es in der Großgemeinde bislang nicht. Auch in der Stadt Lichtenfels klappte es bislang einigermaßen mit der Beseitigung der Rückstände, berichtet Stadtmitarbeiter Günther Lorenz. Die meisten Leute wären so vernünftig, unaufgefordert ihre Spuren zu beseitigen. Andernfalls würde die Stadt die Verursacher dazu auffordern. Vorausgesetzt, diese sind bekannt.