Alexander Schulz wirft Gerald Brehm vor, langsam den Überblick zu verlieren.
"Die sollen nicht nur gackern, sondern endlich mal Eier legen!" Alexander Schulz, Stadtrat, Kreisrat und Höchstadter CSU-Vorsitzender, nahm kein Blatt vor den Mund. In der Hauptversammlung des Ortsverbands ging er mit Bürgermeister Gerald Brehm und der Jungen Liste hart ins Gericht. Das Messerwetzen zwischen den beiden Fraktionen ging damit bereits in die dritte Runde.
Zehn Jahre wären die Innenstadtpläne für die Sanierung der Hauptstraße alt, so Schulz. Hätte man sie früher umgesetzt, wären die Maßnahmen zeitlich entzerrt und nicht mit dem Brückenbau zusammengefallen. Das Problem sei damit hausgemacht. Jetzt werde der CSU der Schwarze Peter zugeschoben. Angeblich habe sie ihre Kontakte nach München nicht genutzt. An die Adresse von Michael Ulbrich richtete sich Schulz: "Thema verfehlt, Herr Rektor! Wir haben regelmäßig Kontakt mit dem Innenminister." Die CSU solle jetzt schuld sein, dass Geschäfte schließen. "Das ist nicht naiv, das ist frech!"
Eine ganze Reihe von Maßnahmen, deren Umsetzung auf sich warten ließ oder auf die immer noch gewartet wird, listete Schulz auf. Der Parkplatz am Vogelseck sei nicht zum versprochenen Zeitpunkt fertig geworden. Die Pläne für das Heizhaus an der Fortuna Kulturfabrik seien seit 2012 verabschiedet. Lange versprochen, aber immer noch nicht vorhanden, sei ein Bürgerbus. Für das Freibad seien seit Jahren Gelder eingestellt.
Weiter reklamiert Schulz die Sanierung der Toiletten gegenüber dem Kommunbrauhaus, einen Beamer für den Sitzungssaal oder das Haus in der Brauhausgasse, das, angeblich ein Schandfleck, beseitigt werden soll. Während die Umsetzung städtischer Belange liegen bleibe, habe der Bürgermeister Visionen, zum Beispiel von einer Landesgartenschau. "Visionen, die in kürzester Zeit zu Illusionen werden, bringen uns nicht weiter", betonte Schulz.
Die Diskussion um die Fusion der Kreissparkasse war für den CSU-Vorsitzenden ein spezielles Kapitel. Es sei versucht worden, mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen einseitig Stimmung zu machen. Schulz stellt dagegen, dass wichtige Abteilungen des Instituts nach Höchstadt gekommen, die Lohnsummen gestiegen sind und eine "starke Bank" entstanden ist. Das Verfahren sei "durch und durch demokratisch" gewesen. "Fast der komplette Kreistag war - über alle Fraktionen hinweg - für die Fusion." Eine Fusion sei auch nicht "unanständig", das hätten andere Banken bereits bewiesen. Brehm sei dabei, Höchstadt zu isolieren. Für Schulz stellt sich die Frage, ob Bürgermeister Brehm - nicht zuletzt nach dem Ausscheiden von Geschäftsleiter Günter Brehm - den Überblick verliert.
Die CSU hingegen habe "einen klaren Gestaltungswillen" und wolle Höchstadt voranbringen. Sie setze auf interkommunale Zusammenarbeit, auf die Schaffung von Arbeitsplätzen anstelle von "massivem Flächenfraß" und auf viele junge Mitglieder, die bereit seien, Verantwortung zu übernehmen.