Mit dem Start in die Sommerferien und zum Ende des Berufsausbildungsjahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit wieder. Im August vergrößerte sich die...
Mit dem Start in die Sommerferien und zum Ende des Berufsausbildungsjahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit wieder. Im August vergrößerte sich die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg um 643 Personen (+5,8 Prozent) auf 11.793. Der Anstieg fiel um 22,2 Prozent geringer aus als im Schnitt der letzten Jahre vor der Corona-Krise.
Ursache: Krieg gegen die Ukraine
Die Zahl der Arbeitslosen liegt infolge der Auswirkungen des Ukraine Kriegs erstmals wieder leicht über dem Vorjahreswert. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Agentur für Arbeit hervor.
In der Stadt Coburg erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 94 (+7,3 Prozent) auf 1377. Vor allem junge Menschen meldeten sich verstärkt nach ihrem Ausbildungsende arbeitslos, da nicht immer ein nahtloser Übergang in eine Beschäftigung möglich war. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren stieg daher im August um 36 oder 25,4 Prozent auf 178. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,1 Prozent (Juli 5,7 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent). In den letzten zwölf Monaten nahm die Arbeitslosigkeit um 112 Personen oder 8,9 Prozent zu.
Auch im Landkreis Coburg stieg die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen, und zwar um 73 (+4,3 Prozent) auf 1787. Die Arbeitslosigkeit liegt um zehn Personen oder 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren erhöhte sich im abgelaufenen Monat um 31 oder 14,4 Prozent auf 247. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent und liegt auf dem Vorjahresniveau.
Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sieht trotz konjunktureller Eintrübung weiterhin positive Signale auf dem Arbeitsmarkt: „Auch wenn die wirtschaftliche Belastung im Zuge des Angriffskriegs auf die Ukraine zunehmend für unsere Konjunktur zur Belastungsprobe wird, bieten die meisten Branchen noch immer vielfältige Beschäftigungschancen. So werden beispielsweise im Handwerk weiterhin dringend Auszubildende sowie Arbeitnehmer gesucht. Eine große Zahl an Betrieben bietet derzeit Möglichkeiten für Ausbildungssuchende und viele Unternehmen sind bereit, noch bis Ende 2022 für das laufende Ausbildungsjahr einzustellen. Wer diese Chance ergreift, ist die vielfach gesuchte Fachkraft von morgen. Diese Situation gilt es zu nutzen. Die Prognosen auf dem Arbeitsmarkt nach der dualen Ausbildung sind hervorragend.“
Wie die Industrie- und Handelskammer zu Coburg (IHK) mitteilt, zeigt sich zum Beginn des Ausbildungsjahres Anfang September im IHK-Bezirk Coburg ein ambivalentes Bild: Erfreulich sei das Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr bei der Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge , insgesamt seien 619 Verträge abgeschlossen worden (im Jahr 2021: 604). Zuwächse kämen vor allem aus den Bereichen der Industrie-, Einzelhandels- und Bankkaufleute sowie der Polsterer.