Der Coburger Unternehmer Theo van der Maas vertreibt in China die "Coburger"-Wurst. Jetzt will er Coburg mit dem größten Bierfestival Chinas zusammenbringen. 2018 wird es allerdings noch nicht klappen, sagt die Stadt.
In der chinesischen Großstadt Qingdao wird im August zum 28. Mal das Bierfestival gefeiert, das als das Oktoberfest Asiens gilt. Neben reichlich Bier wird dort auch Wurst der Marke "Coburger" verkauft. Theo van der Maas, der mit seiner Firma Coburger Food & Life UG im Coburger Hofbrauhaus sitzt, arbeitet seit geraumer Zeit mit dem chinesischen Hersteller der "Coburger"-Wurst zusammen und hatte die Idee, dass sich die Stadt Coburg beim diesjährigen Bierfestival beteiligen und präsentieren könnte.
Qingdao stellt sich vor
Entsprechende Gespräche, unter anderem mit Vertretern der Stadt Coburg und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, hatten am vergangenen Mittwoch stattgefunden. "Die Beteiligung am diesjährigen Bierfest in Qingdao ist zurückgestellt", teilt Stadt-Pressesprecher David Schmitt mit. Stattdessen gebe es aber Tendenzen, eine Wirtschaftsdelegation nach China zu entsenden, um die Wirtschaftsbeziehungen weiter zu forcieren.
Eine Entscheidung wird allerdings wohl erst nach dem 12. Juli fallen, denn an jenem Tag werden Vertreter aus Qingdao und Coburg bei der Veranstaltung "Qingdao im Fokus - lebenswerteste Wirtschaftsmetropole Chinas" in Frankfurt am Main zusammentreffen. Hier wird sich die Stadt Qingdao mit einer Delegation aus Politik und Wirtschaft vorstellen und zeigen, wie sie die Zusammenarbeit mit Deutschland vorantreiben will.
Ein Beispiel für eine funktionierende Kooperation ist Theo van der Maas' deutsche Firma. Deren Ziel sei es, Coburgs Spezialitäten - und zwar nicht nur in Bezug auf Essen, sondern auch auf Musik und Lifestyle - in die Welt hinauszutragen, wie van der Maas erläutert.
Da ist zum einen der Wurst-Verkauf in China. "Mittlerweile sind es drei Tonnen pro Tag", sagt van der Maas. Noch fehle im Sortiment zwar die Coburger Bratwurst, "aber wir verwenden die ,Coburger‘-Marke, weil wir wissen, das kommt gut an und wir machen anständige Wurst". Die Coburger Bratwurst einfach zu importieren sei wegen hoher Import-Zölle schwierig, so van der Maas. Irgendwann werde man aber an der Produktion der echten Coburger in China nicht mehr vorbeikommen.
Was bereits gut laufe, sei die Verarbeitung heimischer Zutaten in der chinesischen Wurst. "Gewürze und Käse, die von anderswo kommen, werden wir nach und nach durch Produkte aus der Region ersetzen", sagt van der Maas. Der Käse für die Käsekrainer kommt zum Beispiel von den Milchwerken aus Wiesenfeld, die Gewürze von einer Baunacher Firma.
"Wenn sich solche Firmen in China vorstellen wollen, braucht man eine Plattform", so van der Maas. Das Bierfestival in Qingdao sei dazu ideal geeignet.