Bürger beschweren sich über Geruch der Biogasanlage und Isek-Planung

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Da der Sitzungssaal im Eggolsheimer Rathaus für die vielen Interessenten an der Sitzung des Marktgemeinderates schlicht zu klein war, wurde diese kurzerhand...

Da der Sitzungssaal im Eggolsheimer Rathaus für die vielen Interessenten an der Sitzung des Marktgemeinderates schlicht zu klein war, wurde diese kurzerhand in die Eggerbachhalle verlegt. So konnten rund 60 Zuschauer die Sitzung verfolgen. Da sich die Anwohner des Wohngebietes Eggolsheim-Süd vom Geruch der Biogasanlage belästigt fühlen, hatten sie mehr als 260 Unterschriften gesammelt und ihre Beschwerde an den Marktgemeinderat gerichtet.
Franz Lehnert stellte als Sprecher der Bürgerinitiative fest, dass die Geruchsbelästigungen nach einem sogenannten Geruchskalender genauestens dokumentiert wurden: Von Januar bis Juli konnten sie insgesamt 54 Geruchsbelästigungen feststellen. Der penetrante Gestank sorge dafür, dass sich die Bewohner nur im Haus aufhalten könnten und dabei Türen und Fenster fest geschlossen halten müssten.
Sie forderten den Gemeinderat auf, die Immissionsschutzabteilung des Landratsamtes Forchheim einzuschalten, damit zum einen die Belästigungen hochoffiziell festgestellt werden und zum anderen die Umgebungsluft wieder geruchsfrei wird. Andernfalls wollen sie gegen den Betreiber der Biogasanlage Klage erheben, versicherte Lehnert.
Außerdem hatten viele der Anlieger von Haupt- und Hartmannstraße sowie der St.-Martin-Straße Unterschriften gesammelt und einen Widerspruch zum Planungsentwurf des Isek Eggolsheim eingelegt. Darin forderten sie, dass unter anderem die Hauptstraße in der bisherigen Breite und das freie Parken entlang der Hauptstraße erhalten bleiben soll. Auch der Gehsteig soll weiterhin am Eggerbach entlangführen.
Sämtliche Einwände und Hinweise, die in den überreichten Schreiben aufgeführt sind, wurden in den Planungsentwurf übernommen und werden dann erneut zur Diskussion stehen, wenn es gilt, diese Planungen in konkrete Entwürfe umzusetzen, versicherte Stefan Loch als Geschäftsleiter der Verwaltung und Isek-Beauftragter. Er nahm ausführlich Stellung zu sämtlichen Hinweisen, die nicht nur von den Eggolsheimern, sondern auch von beteiligten Fachbehörden geäußert wurden.
Seit Prozessbeginn 2015 hatten sich viele Bürger mit den jeweiligen Fachplanern an der Ausarbeitung des Konzeptes beteiligt. Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) könne als Leitfaden für die kommenden 15 bis 20 Jahre verstanden werden, betonte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB). Mit drei Gegenstimmen wurde das ergänzte Entwicklungskonzept schließlich von den Marktgemeinderäten gebilligt.
Damit auch das Lindner-Areal und der Eggolsheimer Bahnhof von den Maßnahmen der Städtebauförderung profitieren, wurden die vorbereitenden Untersuchungen abgeschlossen, sämtliche Einwände und Hinweise eingearbeitet. Mit zwei Gegenstimmen stimmten die Marktgemeinderäte dem vom Büro MSH-Stadtplanung ausgearbeiteten Bericht zu und legten ein Sanierungsgebiet Lindner/Bahnhof Eggolsheim fest.
Weiterhin billigte der Marktgemeinderat die Bedarfsmitteilung für das Jahr 2018 in Höhe von etwa 1 235 000 Euro, damit die Regierung in Oberfranken die entsprechenden Mittel bereitstellen kann.