Buchau hat jetzt seinen eigenen Defibrillator

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Tim Pistor demonstriert, wie der Defibrillator nach dem Notruf entnommen werden kann. Foto: Katharina Müller-Sanke
Tim Pistor demonstriert, wie der Defibrillator nach dem Notruf entnommen werden kann. Foto: Katharina Müller-Sanke

katharina müller-sanke Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Gerade auf dem Land, wo Rettungsdienste einiges an Strecke zurücklegen müssen, kann da schon mal jede Hilfe zu spät ...

katharina müller-sanke

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Gerade auf dem Land, wo Rettungsdienste einiges an Strecke zurücklegen müssen, kann da schon mal jede Hilfe zu spät kommen. In Buchau dauert es - das hat die örtliche Feuerwehr ausgerechnet - nach der Alarmierung mindestens sieben Minuten bis ein Rettungsdienst kommt. Nachts oder wenn die Rettungskräfte bereits anderweitig beschäftigt sind, dauert es deutlich länger.
Diesen Zustand wollten die Buchauer nicht einfach so hinnehmen. Unter der Initiative unter anderem von Tim Pistor wurde ein Defibrillator angeschafft, der nun offiziell seiner Bestimmung übergeben worden ist.
Das Gerät hängt am Feuerwehrhaus in einem silbernen Kasten. "Auf der einen Seite soll jeder schnell an das Gerät herankommen, wenn es benötigt wird. Auf der anderen Seite wollen wir natürlich auch keinen Diebstahl riskieren." So Tim Pistor. Für die Diebstahlsicherung hängt der Defibrillator in einem fest verschlossenen Kasten, der außerdem beheizt ist, um den Akku zu schonen. Wer nun einen Herzanfall bemerkt, der wird durch Hinweisschilder im ganzen Ort bis zum Feuerwehrhaus geleitet. Dort angekommen muss der Notrufknopf gedrückt werden. Die Einsatzzentrale meldet sich. Wenn man geschildert hat, wofür man den Defibrillator braucht, kann nicht nur sofort der Rettungsdienst alarmiert werden, es wird auch die Sicherung für den Kasten freigegeben und das "Life Pak" kann entnommen werden. Dass der Notrufknopf gedrückt werden muss, dient zum einen der Diebstahlsicherung, auf der anderen Seite wird dadurch auch automatisch der Rettungsdienst alarmiert. So kann das im Eifer des Gefechtes nicht versehentlich vergessen werden. Damit die Buchauer auch den richtigen Umgang mit dem Defibrillator lernen, werden mehrere Einführungskurse angeboten. Insgesamt hat der Defibrillator 1.500 Euro gekostet. Der diebstahlsichere Kasten schlägt mit 2.000 Euro zu Buche. Für die Ausbildung der Buchauer sind 1.000 Euro veranschlagt. Zubehör wie Beschilderung wurde auf 500 Euro geschätzt. Die Kosten in Höhe von insgesamt 5000 Euro sind von Unternehmen, Bürgern und Vereinen selbst getragen worden. Die Gemeinde Mainleus hat für die Telefon- und Stromleitung gesorgt.