von unserer Mitarbeiterin Ursula Friedrich Hollfeld — Die Stadt Hollfeld ist seit der Gründung im Jahr 1999 Mitglied im Verein für Regionalentwicklung "Rund um die Neubürg - Fränk...
von unserer Mitarbeiterin Ursula Friedrich
Hollfeld — Die Stadt Hollfeld ist seit der Gründung im Jahr 1999 Mitglied im Verein für Regionalentwicklung "Rund um die Neubürg - Fränkische Schweiz e.V." Doch was bringt die Mitgliedschaft der Stadt Hollfeld eigentlich? "Auch in der Bevölkerung herrscht oft die Meinung, es passiert nichts", erklärte Bürgermeisterin Karin Barwisch (Bürgerforum) zu Beginn. Daher sei es wichtig, sich immer wieder nach außen zu präsentieren. Jetzt informierte die Regionalmanagerin Claudia Rabe den Hollfelder Stadtrat über die aktuellen Tätigkeiten und Projekte des Vereins.
Derzeit sind insgesamt elf Gemeinden, ein eigener Förderverein und die Therme Obernsees zum Verein für Regionalentwicklung zusammengeschlossen. In den vergangenen Jahren habe der Verein eine Vielzahl an regelmäßigen Veranstaltungen ins Leben gerufen, erklärte Rabe. Beispielsweise seien dies der regionale Künstlermarkt, die Regionalschau - beide finden jedes Jahr in einer anderen Mitgliedsgemeinde statt - oder der monatliche Thermenmarkt. Entstanden seien auch ein Kindererlebnisweg, die Ausweisung von Rad- und Wanderwegen sowie die Ausstellung "Natur-Kunst-Raum" auf der Neubürg. Auch die Betreuung des Info points an der Therme Obernsees gehöre zu den Aufgaben des Vereins.
Kritik an hohen Kosten Zwei zukünftige Projekte werden in den nächsten Jahren vor allem auch für Hollfeld interessant sein: Die regionale Leistungsschau wird 2015 in Hollfeld stattfinden. Außerdem werden zur Landesgartenschau 2016 in Bayreuth unter dem Motto "Ins Land der Gärten schauen" Themenräume in der gesamten Region geschaffen. Auch Hollfeld wird dann mit einem Ensemble rund um die Terrassengärten dabei sein. Weiterhin sind unter anderem eine digitale Wandernetzkarte, geführte Wanderungen und Geocaching für Kinder geplant.
Derzeit beteiligen sich die Gemeinden jährlich mit einem Mitgliedsbeitrag von 3,50 Euro pro Einwohner. Die Stadt Hollfeld investiert damit in diesem Jahr 21 000 Euro. In Anbetracht dieser Kosten äußerten viele Stadträte Kritik und stellten die weitere Mitgliedschaft im Verein für Regionalentwicklung in Frage. Angesichts der auferlegten Sparmaßnahmen sei dies eine freiwillige Leistung, die man derzeit nicht aufbringen könne, erklärte Wolfgang Degen (CDU). Er fragte, ob es nicht etwa möglich wäre, als "passives Mitglied" im Verein zu bleiben und später wieder einzusteigen. Eine ruhende Mitgliedschaft gebe es jedoch nicht, erklärte Rabe. Zudem verliere die Stadt Hollfeld im Falle eines Ausstiegs für neue Maßnahmen Fördermittel, die aufgrund der interkommunalen Zusammenarbeit vergeben werden. Für Degen war dies nur ein schwacher Trost, da der Beitrag weitaus höher sei als die Fördermittel - "die Mitgliedschaft lohnt sich daher nicht wirklich".
Auch für Gerhard Thiem (Bürgerforum) waren die Fördertöpfe "kein Argument". Schließlich müssten dazu erst einmal Eigenmittel in die Hand genommen werden, die die Stadt Hollfeld momentan aber nicht habe. Michael Schatz (CSU) gab zu bedenken, dass die Stadt heuer noch keinen Haushalt genehmigt bekommen hat: "Wir haben keine 21 000 Euro übrig!" Den tatsächlichen Nutzen stellte Rudi Arnold (WG Hollfeld Land) in Frage: "Meine persönliche Meinung ist, es bringt Hollfeld effektiv nichts. Wir zahlen eine Menge Geld und bekommen keine Gegenleistung."
Barwisch hingegen machte deutlich, dass die Wertschöpfung nicht direkt in der Stadt, sondern vor allem bei Vermietern und Gastronomen bemerkbar sei. Beispielsweise sei es beachtenswert, dass die Stadt an der Landesgartenschau in Bayreuth beteiligt ist. Und die regionale Leistungsschau mache die Betriebe auch über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Dem pflichtete auch Thomas Appel (Heimatliste) bei: "Wir dürfen nicht immer nur im eigenen Zimmer schauen. Wir profitieren enorm von der Vernetzung der Region und deren Darstellung nach außen."