Böse Viren in den Gotteshäusern

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von unserem Redaktionsmitglied  Gertrud Glössner-Möschk Bamberg — Viren sind ein Teufelszeug. Nicht einmal vor Kirchen und Gläubigen machen sie Halt. Da wäre es gut, wenn wenigsten...

von unserem Redaktionsmitglied 
Gertrud Glössner-Möschk

Bamberg — Viren sind ein Teufelszeug. Nicht einmal vor Kirchen und Gläubigen machen sie Halt. Da wäre es gut, wenn wenigstens die Geistlichkeit einschreiten und die bösen Viren an ihrer Verbreitung hindern würde.
Offenbar versagt bei dieser Aufgabe aber so mancher Pfarrer, hat uns gestern ein Leser wissen lassen. Kirchenbesucher sollen in den letzten Tagen - auf dem Höhepunkt der Grippewelle - aufgefordert worden sein, sich zum Friedensgruß die Hände zu reichen. Pfui Teufel!
Unser Leser sorgt sich um die Gesundheit der Bamberger und hat seiner Empörung in einer Mail an den Generalvikar der Erzdiözese Luft gemacht: "Nach wie vor werden bei jedem Gottesdienst die Gläubigen aufgefordert ,Gebt Euch ein Zeichen des Friedens'. Sie (die Gläubigen) verbreiten dabei eventuell massenweise Viren und sonstige Erreger. So viel Unvernunft wird von den Geistlichen empfohlen. Lehnt man das Handgeben ab, wird man sehr verwundert und ungläubig angeschaut. Sehr viele Gottesdienstbesucher, die auch den Frieden wollen, lehnen das Handgeben generell ab. Die Kirche sollte mal darüber nachdenken und Verantwortung zeigen."

Die Antwort des Domkapitulars

Und die Kirche denkt nach! Domkapitular Heinrich Hohl, Stellvertreter des Generalvikars, hat dem Leser geantwortet, dass nicht alle Priester - er selbst eingeschlossen - so handeln. "Ihr nächster Ansprechpartner für dieses Anliegen ist der Pfarrer vor Ort, dem Sie Ihre Bedenken vortragen können. Wir gehen davon aus, dass wir mündige Christen haben, die zu Ihrer Auffassung stehen. Ergo: Wer den Friedensgruß prinzipiell nicht mit Händeschütteln ausdrücken will, möge auch mündig und mutig sein, dazu zu stehen und zu signalisieren, dass er dies nicht wünscht. Dann können sich andersgesinnte Gläubige damit positiv auseinandersetzen. Es ist immer besser, direkt miteinander zu kommunizieren, als einen Vermittler, Aufseher, Aufpasser anzugehen oder zu erwarten, dass Dritte die eigenen Interessen für einen selbst vertreten. Ich wünsche Ihnen Mut zu Ihrer Meinung zu stehen und sie dort zu vertreten, wo Ihr Problem auftritt."
Damit ist dann alles Wichtige zu diesem Thema gesagt. gg