Bergknappen bleiben der Tradition treu

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Erstmals fand in Haig im Jahre 1967 eine Barbarafeier statt. Von links: Peter Geyer, Simon Romig, Georg Kreul, Valentin Welscher, Paul Geyer, Hermann Tanzmeier und Peter Kreul Foto: Gerd Fleischmann
Erstmals fand in Haig im Jahre 1967 eine Barbarafeier statt. Von links: Peter Geyer, Simon Romig, Georg Kreul, Valentin Welscher, Paul Geyer, Hermann Tanzmeier und Peter Kreul Foto: Gerd Fleischmann

Am Samstag, 7. Dezember, ist in Stockheim Bergparade, Festgottesdienst und Mettenschicht.

Die ehemalige Bergwerksgemeinde Stockheim steht am Samstag, 7. Dezember, ganz im Zeichen der Barbarafeier des Knappenvereins Stockheim und Umgebung. Höhepunkte sind Bergparade, Festgottesdienst sowie die anschließende Mettenschicht im Saal des Gasthauses "Alte Zeche". Eine weitere Attraktion ist am Wochenende die bergmännische Weihnacht in Verbindung mit dem Förderverein Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus.

Obwohl die letzte Steinkohlenzeche "St. Katharina" im Jahre 1968 für immer schloss, wird dem bergmännischen Brauchtum in der Gemeinde Stockheim und auch im Landkreis Kronach nach wie vor eine große Bedeutung beigemessen. Schließlich haben die örtlichen Steinkohlengruben in Stockheim, Reitsch sowie im benachbarten Neuhaus die Region entscheidend mitgeprägt und maßgeblich zu ihrer industriellen Entwicklung beigetragen. Immerhin arbeiteten von 1935 bis 1968 an die 1500 Knappen im Stockheimer Bergbau. Nun ist auch im Ruhrgebiet seit einem Jahr mit seinen einstmals 173 Zechen Schicht im Schacht.

Bereits seit zehn Jahren pflegen die Stockheimer intensive Kontakte zu den ehemaligen Bergleuten in Recklinghausen. Tatkräftig haben sie die museale Einrichtung in Stockheim unterstützt. Große Hoffnung setzt man auf den Ausbau der Rentei mit einem Sanierungsetat von rund 2,7 Millionen Euro. Eine besondere Attraktion ist der bergmännisch-geologische Lehrpfad, der an den Steinkohlenbergbau im 18. und 19. Jahrhundert erinnert und vom Förderverein Bergbaugeschichte in Verbindung mit dem Naturpark Frankenwald realisiert wurde. Mittlerweile werden auch im bergbaulichen Magazin alte Gerätschaften und Dokumente in großer Zahl aufbewahrt. Aussagestarke Modelle ergänzen außerdem das Angebot. Eine weitere Attraktion ist das Steinkohlen-Geotop, das einen Blick in 290 Millionen Jahre Erdgeschichte freigibt. Immerhin: Das Gestein den Jahres 2018 ist in Bayern das örtliche Steinkohlen-Geotop.

Vielen Bürgern ist es ein Herzensanliegen, die bergmännische Tradition fortzuführen und sie auch in Zukunft zu erhalten. Ein Garant dafür ist vor allem der Knappenverein Stockheim und Umgebung mit seinen 160 Mitgliedern unter der Leitung von Vorsitzendem Heiko Eisenbeiß. Tatkräftige Unterstützung erfahren die Knappen von der Bergmannskapelle sowie vom Förderverein Bergbaugeschichte.

Ein erneuter Höhepunkt wird nun die Barbarafeier am Samstag, 8. Dezember, sein. Der Auftakt erfolgt um 16.45 Uhr auf dem ehemaligen Bergwerksgelände St. Katharina mit der traditionellen Bergparade unter Vorantritt der Bergmannskapelle sowie dem anschließenden Festgottesdienst um 17 Uhr in der St.-Wolfgangs-Kirche. Die musikalische Umrahmung erfolgt durch den Gesangverein "Liederkranz" Haig.

Beim anschließenden Festabend im Saal der "Alten Zeche" ist ein offizieller Teil mit Musikstücken, Begrüßung durch Vorsitzenden Heiko Eisenbeiß, Totenehrung sowie mit Grußworten von Bürgermeister Rainer Detsch und weiteren Ehrengästen vorgesehen. Ein gemeinsames Abendessen sowie musikalische Unterhaltung mit der Bergmannskapelle und den Haiger Sängern beschließen die Barbarafeier.

Wer einen Fahrdienst benötigt, kann sich mit Vorsitzendem Heiko Eisenbeiß telefonisch in Verbindung setzen (09265/1008 oder 01602538561). gf