Der vor zwei Jahren genehmigte "Windpark Trabelsdorfer Hof" wird nun realisiert. Anfangs waren fünf Anlagen geplant.
Auf der Höhe zwischen Trabelsdorf und Trunstadt hat der Bau von zwei Windkraftanlagen begonnen. Genehmigt wurde der Bau des "Windparks Trabelsdorfer Hof" bereits im Oktober 2014 - also noch vor Inkrafttreten der sogenannten 10H-Regelung. Es werden daher wohl nicht nur die ersten, sondern vermutlich auch die letzten Windräder sein, die im nordwestlichen Landkreis drehen. Im kommenden Frühjahr soll es so weit sein. "Es kommt jetzt ganz darauf an, wie der Winter wird", sagt Projektant Roland Lösel aus Trabelsdorf.
Dass die Höhenlage über dem Maintal eine ausreichende Windausbeute verspricht, hatte er bereits 2013/14 mit einem 140 Meter hohen Windmessmast feststellen lassen, mit dem zuverlässige Daten über einen längeren Zeitraum gesammelt und ausgewertet wurden.
Die zwei geplanten Anlagen des Herstellers Enercon werden eine Nabenhöhe von 149 Meter haben.
Von den Windrädern, die zwischen den Orten Stückbrunn und Weiher auf der Maintalseite sowie Trabelsdorf und
Priesendorf auf der Aurachtalseite errichtet werden, steht eines auf Viereth-Trunstadter und eines auf Priesendorfer Gebiet.
Als Lösel 2012 mit den ersten Planungen an die Gemeinden herantrat, war die Zustimmung groß. Zumal Lösel von vornherein den Windpark mit Einbeziehung und Beteiligung der Gemeinden und der Bewohner ausgerichtet hatte. Später regte sich dann zunehmend Widerstand, vor allem in Weiher. Die Ursprungsplanungen wurden in der Folge nach und nach von fünf auf schließlich nur noch zwei Anlagen reduziert, das Vorranggebiet im Regionalplan entsprechen reduziert.
Dem Bauantrag hatte schließlich der Priesendorfer Gemeinderat sein Einvernehmen erteilt, in Viereth-Trunstadt war dieses dann 2014 bei einem
Stimmenpatt versagt, später jedoch vom Landratsamt aufgrund fehlender Begründung ersetzt worden.
Windkraftgegner, die sich inzwischen in einem Verein organisiert hatten, setzten schließlich in Priesendorf noch einen Bürgerentscheid durch, in dem sich eine Mehrheit im Dezember 2014 - zweieinhalb Monate nachdem die Baugenehmigung erteilt worden war - gegen Windräder aussprach. Der Bürgerentscheid konnte allerdings nur die Gemeinde dazu auffordern, dass sie "alle rechtlich zulässigen Mittel ergreift", um den Bau zu verhindern. Rechtliche Mittel gab es aber praktisch keine mehr. Und inzwischen ist auch die einjährige Bindewirkung des Bürgerentscheids abgelaufen.
Die Windkraftgegner, von denen man im Anschluss nicht mehr viel gehört hat, scheinen nun aber erneut Protest mobilisieren zu wollen.