Wandern statt Klettern in den Dolomiten

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Die Gruppe des Alpenvereins Bad Kissingen in den Dolomiten.
Die Gruppe des Alpenvereins Bad Kissingen in den Dolomiten.
Melanie Zoll

Eine siebenköpfige Gruppe des Alpenvereins Bad Kissingen machte sich auf den weiten Weg zum Rosengarten, nicht in Bad Kissingen, sondern in den Dolomiten.

Punktgenau am Parkplatz wurden sie mit einem Platzregen begrüßt, so dass die geplante Gondelfahrt mit der Paolinabahn aufgrund des Wetters eingestellt wurde. Geduldig wartete man auf das Regenende und freute sich nach der langen Anfahrt auf den eineinhalbstündigen Aufstieg zur Rotwandhütte (2282 m). Der Masar- und Rotwandhütte-Klettersteig stand für den nächsten Tag eigentlich auf dem Programm, jedoch „zeigte“ das Wetter mit Gewitterwarnung den Weg zur nächsten Hütte, der Vajolethütte (2243 m) ohne Klettersteigbegehung.

Am Nachmittag riss die Wolkendecke kurz auf und die verhinderten Klettersteigbegeher wollten sich wenigstens im Hüttenbereich etwas bewegen. „Doch schon nach zehn Minuten öffnete der Himmel seine Schleusen und wir mussten am eigenen Leib erfahren, wie schnell man bei zehn Grad Außentemperatur trotz passender Outdoorkleidung pitschnass und kalt wurde. Zum Glück war die Hütte nicht weit und wir konnten uns aufwärmen.“

Auch am nächsten Tag verwehrten Regen und Gewitterwarnung die geplante Klettersteigtour. Trotzdem machte man eine tolle Wanderung zum Antermoiatal mit Blick auf die majestätischen Gipfel von Kesselkogel und Zirneikogel. Auf der Antermoia-Hütte (2496 m) wurde eingekehrt, bevor es am Antermoiasee, einem der höchst gelegenen Seen in den Dolomiten, entlang zurück ging.

Gewitterwarnung, Schneefall und Regen ließen die Planung für den vierten Tag zur Makulatur werden. Der Sarntnerpass-Klettersteig musste ebenfalls entfallen. Ein grandioser Wanderweg über das Tschagerjoch (2639 m) führte dann bei kurzem unerwarteten Sonnenschein zur Kölner Hütte (2337 m).

Die Klettergruppe, die aus Vernunft und Ehrfurcht vor dem Bergwetter zur Wandergruppe wurde, ließ es sich bei lustigen Spieleabenden trotz aller Umplanungen gut gehen. Bei Abstieg am letzten Tag zeigte sich das Wetter von seiner allerbesten Seite „und wir sahen die Felsformationen des Rosengartens erstmals in ihrer ganzen Schönheit“.

Von Fachübungsleiter Artur Zoll sicher geführt fühlten sich alle wohl und sicher und man war sich einig, dass die Wanderer als Klettergruppe bei stabileren Wetterverhältnissen wiederkommen wollen.

Melanie Zoll, Sektion Bad Kissingen des Deutschen Alpenvereins e.V.