Aufklärung an erster Stelle

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Brücke Zapfendorf Nord: Die Verkehrsführung im Zuge des ICE-Ausbaus ist Dauerthema im Gemeinderat. Foto: Johannes Michel
Brücke Zapfendorf Nord: Die Verkehrsführung im Zuge des ICE-Ausbaus ist Dauerthema im Gemeinderat. Foto: Johannes Michel

Macht Zapfendorf bald bei "HaLT" mit? Das Alkohol-Präventionsprojekt wurde jetzt im Gremium eingehend vorgestellt - Unterstützer dafür werden gesucht. Ein weiteres Thema im Rat war die Westtangente.

Zehn Gemeinden im Landkreis Bamberg beteiligen sich aktuell am sogenannten "HaLT"-Projekt. "HaLT" steht für "Hart am Limit" und möchte Kinder und Jugendliche frühzeitig über die Folgen von Alkoholkonsum aufklären. Bereits seit zehn Jahren gibt es "HaLT", nun könnten neue Gemeinden dazukommen.

"Wir wollen keine Alkoholabstinenz erreichen, sondern rufen zu einem reflektierten und verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol auf." Tanja Setzer vom "HaLT"-Team des Landratsamtes Bamberg war in der jüngsten Marktgemeinderatssitzung in Zapfendorf zugegen und stellte das Projekt vor.

Zunächst hatte sie einige Zahlen dabei: Mit 13 bis 14 Jahren kommen Jugendliche meist erstmals mit Alkohol in Berührung, 70 Prozent der 16- bis 21-Jährigen trinken gelegentlich Alkohol. Aber: Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Somit wächst jedes sechste Kind in einer Familie mit einem alkoholkranken Elternteil auf.

"HaLT" basiert auf zwei Säulen. Die reaktive Säule sucht das Gespräch mit Kindern, Jugendlichen sowie den Eltern, die proaktive Säule setzt auf Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit Gemeinden, Vereinen und Schulen sowie auf die konsequente Einhaltung der Gesetze. Und hier können die Gemeinden einiges tun - etwa auf Vereine und gastronomische Betriebe zugehen, die Alkohol verkaufen und diese noch besser aufklären. "Ein besonderes Augenmerk kann auch darauf liegen, für alle Veranstaltungen allgemeine Schließzeiten umzusetzen, mit Plakaten auf das "HaLT"-Projekt hinzuweisen oder Präventionseinheiten in der Schule abzuhalten", erklärte Setzer. Bekannt sei "HaLT" vor allem auch wegen der alkoholfreien Cocktailbar, die sich Mitgliedsgemeinden und deren Vereine ausleihen können - etwa für Feste, Kirchweihen oder andere Veranstaltungen.

Keine Kosten

Kosten für "HaLT" kämen auf den Markt Zapfendorf nicht zu. Es sei aber wichtig, so Setzer, dass es in der Gemeinde ein paar Menschen gibt, die sich des Projektes auch annehmen. Meist sei das einer der Gemeinderäte, ebenso böten sich Vertreter aus Vereinen an. Auch Marktgemeinderat Christopher Rosenbusch (CSU) sah das so: "Es braucht Leute, die sich einbringen - sonst haben wir wieder nur eine Urkunde an der Wand hängen wie bei der Städtepartnerschaft mit Kilstett." Bürgermeister Volker Dittrich (AfZ) bat daher das Gremium, in sich zu gehen und bis zu einer der nächsten Sitzungen zu überlegen, wer in Frage käme und auch Gespräche zu suchen, etwa mit Elternbeiräten. Eine Entscheidung über den Beitritt zu "HaLT" fiel daher noch nicht.

Unter Sonstiges verwies Bürgermeister Dittrich auf die Aktion Mitfahrerbänke. Eine der beiden Zapfendorfer Mitfahrerbänke wurde nun an der Kirche bei der Bushaltestelle an der Hauptstraße aufgestellt und kann damit ab sofort genutzt werden.