Arbeit der Zukunft braucht weltbeste Bildung

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Ex-Manager Thomas Sattelberger sprach beim FDP-Neujahrsempfang über die Arbeitswelt der Zukunft. Foto: Stephan Herbert Fuchs
Ex-Manager Thomas Sattelberger sprach beim FDP-Neujahrsempfang über die Arbeitswelt der Zukunft. Foto: Stephan Herbert Fuchs

stephan herbert fuchs Arbeit 4.0: das ist für den ehemaligen Topmanager Thomas Sattelberger die vierte industrielle Revolution, nach Einführung der Fabrikar...

stephan herbert fuchs

Arbeit 4.0: das ist für den ehemaligen Topmanager Thomas Sattelberger die vierte industrielle Revolution, nach Einführung der Fabrikarbeit, der Fließbandarbeit und der Computerisierung. Sattelberger, früherer Personalvorstand unter anderem bei Continental und bei der Deutschen Telekom, hat sich seine Gedanken gemacht über die Arbeitswelt der Zukunft, deren Kern die "Entzeitlichung" und die "Entörtlichung" sein sollen. Das bedeutet, die Arbeit der Zukunft werde zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort möglich sein. Restriktionen wie eine bestimmte Stundenarbeitszeit pro Tag oder die Fünf-Tage-Woche könnten da nicht mehr greifen, sagte Sattelberger beim Neujahrsempfang der Kulmbacher FDP am Montagabend im "Weberhof".
"Soll die Kreativität von IT-Spezialisten und Wissensarbeitern auf gesetzliche Arbeitszeiten beschränkt werden?" Diese Frage warf Sattelberger in den Raum, um gleich darauf selbst die Antwort zu geben, dass dies alles nicht mehr nach der Stechuhr gehen werde. Viele aktuelle Gesetze und Verordnungen passten nicht mehr in die Arbeitswelt der Zukunft, meinte der Referent, der im Wahlkreis München-Süd für die FDP bei der nächsten Bundestagswahl kandidieren wird. Er versprach sich davon neue Freiräume für die Menschen, indem Arbeitgeber nicht mehr auf Kontrolle, sondern auf Vertrauen setzen. Am Ende zähle das Ergebnis, nicht Sitzfleisch, also Präsenz.
Über das Kernthema Bildung schlug Sattelberger den Bogen zur FDP. Der Wegfall von Jobs durch die demografische Entwicklung werde in Deutschland höher sein als der Wegfall durch die Automatisierung. Deshalb brauche Deutschland eine "Qualifikationsoffensive ohne Gleichen", hin zur Arbeit im Bereich Hightech. "Unser Problem der kommenden zehn Jahre sind unterqualifizierte Menschen und der Mangel an kreativer Bildung", sagte Sattelberger.
Zuvor hatten sämtliche Redner der FDP den Wiedereinzug der Partei in den Bundestag als wichtigstes Ziel für das laufende Jahr ausgegeben. "Für uns Liberale geht es ums Ganze, wir wollen zurück in den Bundestag", sagte der Kulmbacher Kreisvorsitzende Michael Otte. Er forderte ein klares Bekenntnis zur EU und rief dazu auf, der NPD als auch der AfD das Wasser abzugraben. Dazu seien aber nicht nur Lichterketten notwendig, sondern auch eine klare Politik.
Thomas Nagel, neuer FDP-Bezirksvorsitzender, sprach von einem Schicksalsjahr. Es gehe heuer einzig und allein darum, dass die liberale Stimme wieder gehört wird, so Nagel. Klare Positionen, marktwirtschaftlich orientiert, versprach der stellvertretende FDP-Landesvorsitzende und ehemalige Bundestagsabgeordnete Sebastian Körber aus Forchheim. Klares Klientel der FDP sei die breite Bevölkerungsschicht, die jeden Morgen aufstehe, um etwas zu bewegen.
Als "Zeichen der Verbundenheit unter Demokraten" war auch der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner der Einladung der FDP gefolgt. Das Leben in Frieden und Freiheit sei keine Selbstverständlichkeit, so Söllner. Er forderte den Zusammenhalt aller Demokraten ein.