Angebot der Fürsorge wird ausgebaut

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Bei der Eröffnungsfeier am Samstag konnten sich die Besucher den Blutdruck messen lassen. Fotos: Gerda Völk
Bei der Eröffnungsfeier am Samstag konnten sich die Besucher den Blutdruck messen lassen.  Fotos: Gerda Völk
Die jüngsten Gäste wurden auf Wunsch geschminkt.
Die jüngsten Gäste wurden auf Wunsch geschminkt.
 
Der ambulante Pflege- und Begleitungsdienst der Awo nahm seinen Dienst auf mit (von links) Elke Jähnel, Einrichtungsleiterin Bianca Michel, Monika Rauh und Stefanie Meier.
Der ambulante Pflege- und Begleitungsdienst der Awo nahm seinen Dienst auf mit (von links) Elke Jähnel, Einrichtungsleiterin Bianca Michel, Monika Rauh und Stefanie Meier.
 

Die Arbeiterwohlfahrt errichtet in Redwitz eine neue Sozialstation. Dieser ist ein ambulanter Pflege- und Begleitungsdienst angegliedert, der bereits den Dienst aufnahm.

Bunte Luftballons weisen den Weg. Bereits am Samstagvormittag herrscht in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der John-Weberpals-Straße reger Betrieb. Hier findet die Eröffnungsfeier der neuen Sozialstation "Awo. Zuhause" mit ambulantem Pflege- und Begleitungsdienst statt.
Möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben, ist der Wunsch vieler Menschen. Dass dies nicht nur ein Wunsch bleibt, dafür gibt es ab 1. Oktober den ambulanten Pflege- und Begleitungsdienst der Awo. Dieser wird von Bianca Michel geleitet.


Dienstbeginn am Sonntag

Die junge Pflegedienstleiterin und ihre drei Mitarbeiterinnen bieten nicht nur Grundpflege, sondern auch Hilfe im Haushalt und Betreuungsleistungen an. "Wir sind landkreisübergreifend rund um die Uhr im Einsatz. Auch an den Wochenenden und Feiertagen", sagt Bianca Michel.
Dass ihr erster Einsatztag ausgerechnet auf einen Sonntag fällt, nehmen die vier Pflegekräfte gelassen.
Die Sozialstation ist der erste von vier Dienstleistungsbereichen unter einem Dach. Noch befindet sich der Ersatzneubau in der Bauphase. Am 13. Oktober wird Richtfest gefeiert. Die Fertigstellung ist für Sommer 2018 vorgesehen.
"Die Bedarfslagen ändern sich im Lauf des Älterwerdens", sagt Einrichtungsleiter Steffen Coburger. Darauf stelle sich die Awo mit einem innovativen Konzept ein. Im sozialen Zentrum der Awo in Redwitz würden ab nächstem Sommer sowohl stationäre als auch teilstationäre und ambulante Dienstleistungen angeboten. Unter dem Begriff "sicher und geborgen wohnen" fänden demnächst 58 pflegebedürftige Senioren in modernen und komfortabel ausgestatteten Einzelzimmern ein neues Zuhause.
"Die Betreuung erfolgt in kleinen Wohngruppen von 13 bis 14 Plätzen", erläutert der Einrichtungsleiter. Jeder Tag beginne mit dem Frühstück. Gemeinsame Aktivitäten im Tagesverlauf sollen dann ein Höchstmaß an Alltagsnormalität bieten.


13 Appartements entstehen

Wer seinen Alltag noch weitgehend selbstständig bewältigen könne, für den sei ein weiterer Baustein - "individuell wohnen mit Service" - gedacht. Dafür entstehe ein separater Gebäudekomplex mit 13 barrierefreien Appartements. Alle würden standardmäßig mit Küche, Notrufmöglichkeit, Fernseh- und Internet ausgestattet. Bei Bedarf könnten zusätzliche Dienstleistungen wie Menüservice oder Apartmentreinigung zugebucht werden.
Wer dagegen nur eine stundenweise Betreuung seiner Angehörigen benötigt, findet in Redwitz bald ebenfalls Hilfe. Ab Sommer 2018 steht für die stundenweise Betreuung das Angebot "Auszeit" bereit. Damit, sagt Steffen Coburger, könnten pflegende Angehörige beruhigt einer Berufstätigkeit nachgehen, oder sich auch einmal eine Verschnaufpause gönnen.


Genügend Personal vorhanden

Im neuen sozialen Zentrum würden 80 zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen, fährt Coburger fort. Mehr als die Hälfte der Angestellten seien bereits heute im Seniorenzentrum tätig. "Uns ist es immer gelungen, unseren Personalbedarf zu decken", sagt er. Dafür verantwortlich seien seinen Angaben zufolge neben einer übertariflichen Vergütung auch gute Arbeitsbedingungen.
Zur Eröffnung der Sozialstation am Samstag waren rund 100 Besucher gekommen. Die Gäste erhielten Informationen über die Einrichtung und konnten sich auch Blutzucker und Blutdruck messen lassen. Der Redwitzer Bürgermeister Christian Mrosek (CSU) würdigte das innovative Konzept: "Der Bedarf ist da", sagte er.