Anfangs im Musiksaal geprobt

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Die Freundschaft schweißt sie zusammen: Thomas Bähr (Bass/links) aus Maineck, Andreas Reuther (Gesang und Gitarre/Mitte) und Markus Ritzel (Schlagzeug) aus Neuensee feiern am 29. Dezember im "Rösla" in Burgkunstadt ihr zehnjähriges Bandbestehen. Foto: Stephan Stöckel
Die Freundschaft schweißt sie zusammen: Thomas Bähr (Bass/links) aus Maineck, Andreas Reuther (Gesang und Gitarre/Mitte) und Markus Ritzel (Schlagzeug) aus Neuensee feiern am 29. Dezember im "Rösla" in Burgkunstadt ihr zehnjähriges Bandbestehen.  Foto: Stephan Stöckel

Ihr zehnjähriges Bestehen feiert das heimische Pop-Punk-Trio Redundant in der Kleinkunstkneipe "Rösla".

Bands kommen und gehen in unserer schnelllebigen Zeit. Da überrascht es umso mehr, dass das heimische Pop-Punk-Trio Redundant schon zehn Jahre auf dem Buckel hat. "Darauf können wir stolz sein", findet Bassist Thomas Bähr aus Maineck. Das Studium hatte die ehemaligen Schüler des Gymnasiums Burgkunstadt in alle Winde verweht, doch der Freundschaft tat das keinen Abbruch.
Gute Freunde kann eben niemand trennen, würde Franz Beckenbauer sagen. So sieht es auch Sänger und Gitarrist Andreas Reuther aus Marktgraitz, der feststellt: "Wir verstehen uns noch immer gut." Da man bekanntlich Feste feiern soll, wie sie fallen, haben Bähr, Reuther und Markus Ritzel (Schlagzeug) aus Neuensee ein Jubiläumskonzert organisiert. Das Konzert geht am Donnerstag, 29. Dezember, bei freiem Eintritt ab 20 Uhr in der Burgkunstadter Kleinkunstkneipe "Rösla" über die Bühne.
Die Musiker versprechen ein sehr langes Konzert, bei dem Lieder aus allen Phasen der Band erklingen werden. Der Ort für das Jubiläum wurde mit Bedacht gewählt. Hier hatten die drei Musiker am 13. März 2010 ein Unplugged-Konzert gegeben, mit dem sie sich in den Annalen der heimischen Musikgeschichte verewigten: "Akustische Klänge, so zärtlich wie ein Kuss, so innig wie eine herzliche Umarmung, gepaart mit geistreichen Texten zum Mitfühlen, bewegten die Herzen der Zuhörer", schwärmte damals ein heimischer Journalist.


Nähe zum Publikum

Mit dem "Rösla" verbinden die Musiker aber nicht nur schöne Erinnerungen. "Er ist unser Heimathafen, wenn wir mal wieder in unserer Heimat sind", spricht Reuther seinen Bandkollegen aus der Seele und Bähr ergänzt: "Hier trifft man Musiker aus der heimischen Szene, mit denen man nach Herzenslust fachsimpeln kann." Die Musiker lieben die familiäre Atmosphäre des Lokals und die Nähe zum Publikum, die sich bei Konzerten ergibt.
Ihre ersten musikalischen Gehversuche hatten die Musiker am Gymnasium Burgkunstadt unternommen: "Unserer ehemaligen Schule sind wir zu Dank verpflichtet. Als wir die Band starteten, war sie eine große Hilfe für uns. Wir durften im Musiksaal proben", erinnert sich Reuther.
Als "ehemalige Schülerband" sieht er Redundant aber nicht: "Es war kein Musiklehrer dabei. Wir haben schon damals alles selbst organisiert."
Zwei Alben namens "Ninety Nine Percent!" (2009) und "TV Reality" (2011) sowie Konzerte im Vorprogramm von Rock- und Popgrößen wie Bosse oder den Backyard Babies folgten. Auch bei Bandwettbewerben erzielte man gute Platzierungen. Bei einem bundesweiten Wettstreit eines Telekommunikationsanbieters belegte man bei 300 Teilnehmern einen Platz unter den ersten Zehn.
Doch der große Erfolg lässt bis heute auf sich warten: Wurmt das die Künstler? "Wie viele Bands schaffen schon den großen Erfolg?", gibt Bähr zu bedenken. Die Musiker sehen das Ganze eher nüchtern: "Ziemlich bald war uns klar, dass wir die Musik nicht zu unserem Hauptberuf machen, sondern eine Hobbyband bleiben wollen. In einer von Trends geprägten Musikindustrie kann der Versuch, eine langfristige Profikarriere zu starten, massiv in die Hose gehen", redet Reuther Klartext. "Wir sehnen uns mehr nach Beständigkeit", fügt Bähr hinzu.


Studium und Beruf zuerst

Studium und Beruf spielen im Leben der drei Musiker inzwischen die erste Geige. Doch sich ganz vom Pop-Punk-Sound zu verabschieden, das kommt für die Musiker nicht in Frage. "Du kannst dich noch so elend fühlen, wenn Du auf der Bühne stehst und die Energie eines Punksongs spürst und die gute Laune, die von ihm ausgeht, dann vergisst Du alles um dich herum", sagt Reuther, dem seine Songs viel bedeuten: "Ich weiß noch, wie ich mich bei jedem Lied gefühlt habe, als ich es geschrieben habe."


Keine Zeit für neues Album

Die Musiker geben offen zu, dass ihnen die Zeit für ein neues Album fehle. Konzerte wollen die drei weiterhin geben, auch wenn es nur eines im Jahr sein sollte. Reuther, Ritzel und Bähr können sich vorstellen, auch noch im reiferen Alter kräftig abzurocken. 50 Bandjahre sind ihr erklärtes Ziel. Sind die Fans dann überhaupt noch in der Lage Pogo zu tanzen? "Dann vollführen sie eben einen Sitzpogo", scherzt Reuther.