von unserer Mitarbeiterin Johanna Blum
Röttenbach — Nachbarn, Freunde und Bekannte gaben sich am Mittwoch in der Klebheimer Straße in Röttenbach die Klinke in die Hand. Sie gratulierten Andreas Dürrbeck, der in körperlicher und geistiger Frische seinen 90. Geburtstag feierte. Das Geburtstagsständerla spielte er sich selber auf dem Klavier, gesanglich unterstützt von Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) und dem Trachtenverein.
Dürrbeck ist ein waschechter Röttenbacher. Dort besuchte er die Schule und nach dem Abschluss begann er eine Lehre als Feingerätemechaniker in Erlangen Bruck. "An meinem 18. Geburtstag musste ich in den Krieg ziehen", erzählt er. Nach seiner Gefangenschaft in Frankreich kehrte er im Jahr 1946 wieder in die Heimat zurück und gar nicht so lange später lernte er seine zukünftige Ehefrau kennen.
"Meine Mutter hatte mich nach Dechsendorf zum Schickert zum Erdbeerholen geschickt - und da stand die Barbara im Erdbeerfeld!", seine Augen strahlen. Die Hochzeitsglocken läuteten am 30. Mai 1949. "Wir haben eine gute Ehe gehabt", erklärt er. Seine traumatischen Kriegserlebnisse verarbeitete er am besten mithilfe seiner Kunst und der Musik. Den erlernten Beruf übte er zuerst bei der Firma Schaeffler aus und wechselte später zu Siemens nach Erlangen. "Er hat sich nie unterkriegen lassen", so seine jüngste Tochter. Ein Sohn und zwei Töchter, fünf Enkel und zwei Urenkel kamen zum Gratulieren. 2009 konnte er mit seiner geliebten Barbara noch Diamantene Hochzeit feiern. Vor zwei Jahren ist sie dann leider gestorben. Seitdem lebt er alleine und versorgt sich selber. Kinder und Enkelkinder schauen regelmäßig nach ihrem Vater und Opa.