Alle sollen Ideen sammeln zur Zukunft von Strullendorf

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von unserem Mitarbeiter Werner Baier Strullendorf — Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) möchte nach zehnmonatiger Amtszeit wieder Schwung in die städtebauliche Entwicklung Strullend...

von unserem Mitarbeiter Werner Baier

Strullendorf — Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) möchte nach zehnmonatiger Amtszeit wieder Schwung in die städtebauliche Entwicklung Strullendorfs bringen. Deshalb schlug er dem Gemeinderat die Bildung von zwei Arbeitskreisen unter Beteiligung von Fachleuten, Bürgern und Gemeinderäten vor. Auf der Grundlage des Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes sollen Ideen gesammelt und Gemeinderatsbeschlüsse herbeigeführt werden, um die Gemeinde zukunftsfähig zu machen. Immerhin stehen für bestimmte Projekte staatliche Zuschüsse in Aussicht. Auf Anhieb mochte der Gemeinderat dem Vorschlag des Bürgermeisters allerdings nicht folgen, man vereinbarte eine Denkpause bis zur nächsten Sitzung.
Zum einen geht es Desel um eine Art Flächenmanagement. Dabei hat er das Gelände der ehemaligen Firma Kachelmann oder die Walderholungsstätte im Auge. Der Bürgermeister sieht auch Nachholbedarf bei der Begrünung und im Marketing für Strullendorf. Der zweite Arbeitskreis soll sich um Verkehrsfragen kümmern, zum Beispiel Lösungen für die Ortsdurchfahrten von Geisfeld erarbeiten, den Öffentlichen Personennahverkehr und die Anbindung von Ortsteilen an das Oberzentrum Bamberg verbessern.
Dem Bürgermeister schwebt für die Arbeitskreise eine Stärke von maximal zehn Personen vor. Eine wichtige Rolle werde dabei die seit langem für Strullendorf tätige Stadtplanerin Edith Obrusnik spielen. Desel strebt auch einen Verfügungsfonds zur Förderung von Stadtentwicklungsprojekten vor, um private Mittel zu generieren.
Auf Frage von Angelika Saffer (CSU) stellte Desel klar, dass eine "belegbare Bürgerbeteiligung" erforderlich sei, um in den Genuss von staatlicher Förderung zu gelangen. Zur Bildung von Arbeitskreisen seien motivierte Bürger gefragt.

Im Sande verlaufen?

Ob sich allerdings ein zweites Mal Bürger in die Stadtentwicklung einbringen, hält nicht nur Robert Essel (Neue Liste) für fragwürdig. Vor fünf Jahren seien vergleichbare Aktivitäten im Sande verlaufen. Ulrich Schwantes (SPD) nannte die damalige Umsetzung der bürgerlichen Ideen "desaströs". Desel wollte das so nicht stehen lassen und verwies auf die zwischenzeitlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden zur touristischen Entwicklung der "fränkischen Toskana" oder der Agenda 21. Gleichwohl fürchtet Petra Schwantes (Neue Liste), dass das Interesse der Bevölkerung abgenommen habe. Sie riet zur Bildung eines Gestaltungsbeirates unter Hinzuziehung von Fachleuten und Einbindung von Bürgern, um ergebnis- und zielorientiert zu arbeiten.
Christian Beickert (SPD) stieß sich an dem "Mischmasch" im Vorschlag des Bürgermeisters. Auch wüsste er nicht, wen aus seiner Fraktion er in die Arbeitskreise delegieren sollte. In wichtigen Fragen wie Entschleunigung der Ortsdurchfahrten oder der Entwicklung des Kachelmann-Geländes komme es im Wesentlichen auf die Fachplaner an.
Schließlich setzte sich der Vorschlag der CSU-Gemeinderätin Saffer durch, den Anstoß des Bürgermeisters bis zur nächsten Sitzung in den Fraktionen gründlich zu bedenken.