Acht Realschüler pauken freiwillig für die Karriere

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Nach der Eröffnungsveranstaltung startete das Modul "Gesunde Lebensführung". Im Bild Teilnehmerin Samira Matschl (links) und Elke Gillardon, die Initiatorin des Business-Führerscheins Foto: Gerd Völk
Nach der Eröffnungsveranstaltung startete das Modul "Gesunde Lebensführung". Im Bild Teilnehmerin Samira Matschl (links) und Elke Gillardon, die Initiatorin des Business-Führerscheins Foto: Gerd Völk

Sie gehören zu den jungen Leuten, die bereits heute über ihre Schulzeit hinaus denken. Sie möchten einen Plan haben, wie sie ihr Leben nach der Schule besse...

Sie gehören zu den jungen Leuten, die bereits heute über ihre Schulzeit hinaus denken. Sie möchten einen Plan haben, wie sie ihr Leben nach der Schule besser angehen können. Sie wollen schon heute erfahren, was nach der Schule auf sie zukommt, was sie tun können, um im Job besser zurechtzukommen. Oder sie möchten einfach nur mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gewinnen.
Allesamt Motive, die acht Jugendliche der Realschule Bad Staffelstein angaben, die am Freitag mit ihrem Business-Führerschein starteten.


Einzigartiges Pilotprojekt

Mit den acht jungen Leuten der Realschule Bad Staffelstein sind es über 70 Jungen und Mädchen aus dem Landkreis Lichtenfels, die in diesem Schuljahr mehr Unterrichtsstunden absolvieren, als der Lehrplan für sie vorsieht. Während ihre Klassenkameraden bereits in das Wochenende starten, drücken sie noch freiwillig die Schulbank.
Der Business-Führerschein ist eine Initiative des Wirtschaftsforums Obermain-Jura, der Wirtschaftsjunioren Lichtenfels und lokaler Betriebe. Neben der Realschule Bad Staffelstein wird das Programm auch am Meranier-Gymnasium Lichtenfels, an der Privaten Wirtschaftsschule Lichtenfels, am Gymnasium Burgkunstadt und an der Realschule Burgkunstadt durchgeführt.
Gestartet wurde das deutschlandweit einzigartige Pilotprojekt im Schuljahr 2011/2012 am Gymnasium Ernestinum in Coburg. Nachdem das Projekt so erfolgreich an anderen Schulen war, "wollten wir es auch bei uns haben", berichtet Schulleiter Peter Gerhardt und ergänzt die Vorzüge: "Darin werden wichtige Inhalte für das Berufsleben vermittelt."
Ein zusätzliches Angebot der Schule, das auf freiwilliger Basis geschieht. Man muss also schon Freizeit dafür opfern. Das Berufs- und Karrieretraining wurde von der Stiftung Lebenspfad entwickelt. Für eine Teilnahme müssen sich die Schüler bewerben. "Diese Hürde setzen wir ganz bewusst, damit wir dann auf jenem hohen Niveau arbeiten können, das außergewöhnlich motivierte und engagierte Jugendliche brauchen", sagt Elke Gillardon, Initiatorin und Vorstand der Stiftung Lebenspfad.


"Schüler als Bosse"

An insgesamt neun Nachmittagen werden sich die Realschüler in Form von Modulen mit den Grundlagen des Wirtschaftens, mit Teamwork, Kommunikation und Projektmanagement, aber auch mit Themen wie Erfolg und Ethik sowie dem Business-Knigge vertraut machen. Dabei werden sie auch Unternehmerpersönlichkeiten aus der Region kennenlernen und sich im Modul "Schüler als Bosse" selbst als Führungskraft erleben.
Ein Zertifikat bescheinigt die Teilnahme am Business-Führerschein und kann bei künftigen Bewerbungen beigelegt werden. Mit dabei beim Starschuss waren auch Michael Limmer von den Wirtschaftsjunioren, Erhard Ströhl, Vorstand des Wirtschaftsforums Obermain-Jura, Landrat Christian Meißner, Dagmar Christian-Süppel vom Elternbeirat sowie Heidi Aigner-Klob, die Vorsitzende des Fördervereins. Alle wünschten viel Erfolg.
Dann ging es auch schon los. Auf dem Stundenplan stand das Fach "Gesunde Lebensführung". gst