Der Schulverband Maroldsweisach, dem die Gemeinden Maroldsweisach, Pfarrweisach und Ermershausen angehören, befasste sich am Mittwoch mit dem Haushalt für d...
Der Schulverband Maroldsweisach, dem die Gemeinden Maroldsweisach, Pfarrweisach und Ermershausen angehören, befasste sich am Mittwoch mit dem Haushalt für das Jahr 2016. Dieser ist geordnet - der Schulverband ist schuldenfrei. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 603 200 Euro und wurde so beschlossen. Sorgen bereiten Lehrern und Verbandsmitgliedern die Klassenstärken. Vor allem in Pfarrweisach mangelt es an ausreichend Kindern.
Schuldenfreier Haushalt
Bürgermeister Wolfram Thein (SPD), Vorsitzender des Schulverbandes Maroldsweisach sagte, dass die "Wunschlisten" für die Grund- und Mittelschule eingegangen wären. Er versicherte, dass der Schulverband alles tun werde, um die Schulen bestmöglich und bedarfsgerecht auszustatten. "Dabei müssen wir aber immer unsere finanziellen Möglichkeiten im Auge haben.
Wir können stolz sein, dass wir schuldenfrei sind und einen soliden Haushalt vorlegen können", sagte Thein und übergab damit das Wort an Kämmerer Arno Welz. Dieser gab einen "gerafften Überblick", indem er Vorbericht und im Einzelnen die verschiedenen Haushaltsposten erläuterte.
"Die wesentlichen Einnahmen des Schulverbandes ergeben sich aus der Umlage der den Schulverband tragenden Gemeinden Pfarrweisach, Ermershausen und Maroldsweisach", sagte Welz.
Für das Haushaltsjahr 2015 habe die Umlage 471 350 Euro betragen, für 2016 sei sie mit 446 300 errechnet worden. "Das bedeutet bei 274 Schülern eine Umlage von 1629 Euro pro Schüler, somit konnte diese im Vergleich zum Vorjahr um etwa 73 Euro gesenkt werden." Die Kostensenkung ergibt sich nach den Worten des Kämmerers aus gesunkenen Energiekosten. Staatliche Zuschüsse gab es 2015 in Höhe von 100 189 Euro, 2016 erwarte man 98 000 Euro.
Sein Überblick zeigte, dass die Schülerzahlen seit dem Schuljahr 2006/07 mit 365 Schülern bis zum Jahr 2014/15 mit 277 Schülern kontinuierlich gesunken sind.
Knapp 60 000 Euro betragen Rücklagen und Geld auf einem Girokonto. Im Vermögenshaushalt sind Ausgaben von 45 000 Euro vorgesehen. "Somit können wir Anschaffungen wie Sitzgarnituren, Möbel, Whiteboard oder PCs leisten." Größte Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt sind Umlagen der Gemeinden mit 446 300 Euro, auf der Ausgabenseite schlagen Mieten und Pachten mit 125 600 und Bewirtschaftung von Grundstücken und bauliche Anlagen mit 95 000 Euro am heftigsten zu Buche. Bei der Schülerbeförderung gibt es Zuweisungen von 98 000 Euro, ausgegeben werden hierfür 145 000 Euro. "Das macht schon eine beträchtliche Summe aus", so der Kämmerer.
Im Vermögenshaushalt kommen durch eine Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt 45 000 in die Kasse. Die Ausgaben betragen hier in der Hauptsache für den Erwerb von nötigen Gegenständen 36 000 Euro. "Die Kassen- und Finanzlage des Schulverbandes ist zufriedenstellend und wir sind schuldenfrei", schloss Arno Welz seine Ausführungen.
Computer für die Mittelschule
Die PC-Anlage der Mittelschule sei veraltet, sagte Vorsitzender Wolfram Thein. Deshalb wurden Angebote eingeholt, die sich um 25 000 Euro bewegen. Eine Vergabe des Auftrages erfolgte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Rektorin Ulrike Zettelmeier von der Grundschule sprach die Schülerzahlen für das kommende Schuljahr an.
Aus ihren Worten wurde deutlich, dass man einen Spagat versuchen müsse, um die Klassenstärken in Maroldsweisach und Pfarrweisach in etwa anzupassen.
Spätere Einschulung
Vor allem in Pfarrweisach sei die Anzahl von Schülern gering. Angesprochen und diskutiert wurde, dass Eltern ihre Kinder erst später einschulen lassen, auch wenn die Schulreife schon früher vorhanden sei. Bürgermeister Wolfram Thein: "Das ist etwas in Mode gekommen, ein pauschales Zurückstellen sollte nicht Schule machen." Conni Barthelmann, stellvertretende Schulleiterin der Mittelschule, merkte dazu an: "Die Kinder werden bereits in der Grundschule stark gefordert, deshalb wollen die Eltern ihren Kindern noch etwas Zeit geben, bis sie zur Schule müssen."
Bürgermeister Ralf Nowak (ULB) aus Pfarrweisach verdeutlichte, dass die Gemeinde hinter ihrer Grundschule stehe und diese wichtig wäre.
Pfarrweisach könne "Neubürger in kleinen Einheiten" aufnehmen, womit die Schülerzahlen im Gemeindebereich angehoben werden könnten. Die Mitglieder des Schulverbandes waren der Meinung, dass Bemühungen dahin gehen sollen, um Pfarrweisach bei den Klassenstärken nicht ins "Hintertreffen" geraten zu lassen. Ulrike Zettelmeier lobte die gute Zusammenarbeit mit den Kindergärten und sprach ein "dickes Lob" an Hausmeister Günther Krettek aus, der durch eigene handwerkliche Fähigkeiten viel Geld sparen helfe, welches man sonst für Reparaturen ausgeben müsste.
Bürgermeister Günter Pfeiffer (FW) aus Ermershausen stellte die Frage, ob die Schülerbeförderung wegen der Baustellensperrung der B 279 funktioniere. Das wurde von den beiden Schulvertretern bestätigt.