Im nördlichen Landkreis fehlt noch der Abschnitt von Breitengüßbach bis Hallstadt. Noch gibt es ein paar offene Fragen zu klären. In Hallstadt soll zur gleichen Zeit die Lichtenfelser Straße umgestaltet werden.
Noch gut ein Jahr Verschnaufpause, dann wird südlich von Breitengüßbach an der ICE-Trasse weitergebaut. Die Baustelle wird sich dann an Kemmern vorbei und quer durch Hallstadt hindurch bis zur Stadtgrenze Bamberg bewegen. Es geht um rund viereinhalb Kilometer, auf denen die Bahn von zwei auf vier Gleise verbreitert wird. Nach Informationen von Hallstadts Bürgermeister Thomas Söder (CSU) soll es Anfang 2019 losgehen. Ein Zeitpunkt den auch andere bestätigen.
Baurecht hat die Bahn bereits seit dem Planfeststellungsbeschluss vom 30. Juli 2015 für den Bauabschnitt Hallstadt - Zapfendorf. Allerdings wurde der Ausbau des Teilstücks Breitengüßbach - Hallstadt nicht während der neunmonatigen Vollsperrung der Bahnstrecke im vergangenen Jahr ausgeführt. Grund dafür war vor allem die damalige Diskussion um eine Ostumfahrung für Bamberg, für die ein anderer Anschluss Hallstadts notwendig geworden wäre.
Nun soll der viergleisige Ausbau von Norden her bis etwa 200 Meter südlich der Autobahn 73 erfolgen. Die beiden äußeren Gleise, die für den ICE und Güterzüge vorgesehen sind, werden dort bis zu einem Bahnausbau in Bamberg selbst ins Leere laufen. Vermutlich werden sie fast auf dem ganzen Teilstück brach liegen. Denn ein fünfgleisiger sogenannter Überholbahnhof, der auf Höhe von Kemmern gebaut wird, bietet die einzige Möglichkeit zum Wechsel auf die beiden innenliegenden Gleise, die eigentlich dem Regionalbahnverkehr vorbehalten sein sollen.
Autobahnbrücke muss weg
Der Bau soll von dem bis Breitengüßbach bereits fertiggestellten Abschnitt aus starten. Als erstes muss dafür die alte Autobahnbrücke der A 70 weichen. Wahrscheinlich beginnt der Abriss bereits im kommenden Jahr. Der Ersatzneubau wird dann breit und hoch genug sein für die Durchfahrt auf vier Gleisen. Für den Neubau hat die Autobahndirektion bereits konkrete Pläne vorgestellt. So soll auch der Schallschutz für Kemmern verbessert werden. Wie breit und hoch der Durchlass sein muss kann man an der in unmittelbarer Nähe bereits fast fertiggestellten Kemmerner Wirtschaftsweg-Überführung erkennen. Bestehen bleiben kann die weiter südlich gelegene Brücke in der Verlängerung des Berliner Rings. Sie wurde beim Bau bereits entsprechen groß dimensioniert.
Auf der freien Strecke zwischen Breitengüßbach und Kemmern dürfte die Verlegung der neuen Außengleise auf keine größeren Hindernisse stoßen. Eine längere Vollsperrung, wie 2016 im nördlichen Abschnitt, ist bislang nicht vorgesehen. Gebaut wird also überwiegend unter rollendem Rad. Das heißt die beiden Bestandsgleise müssen entfernt und ein neuer Untergrund aufgeschüttet und verdichtet werden bevor neue Schienen verlegt werden. Und das bei laufendem Betrieb.
Zwei Dauer-Großbaustellen
Anspruchsvoller wird der Ausbau in der Stadt Hallstadt selbst. Zwar ist technisch und theoretisch durch den Planfeststellungsbeschluss eigentlich alles geklärt. Dennoch gibt es in Hallstadt noch eine Reihe offener Fragen. Die Stadt führt laut Bürgermeister Söder deshalb bereits Verhandlungen mit der Bahn zur Bauausführung.
Größtes Problem für Hallstadt: Nächstes Jahr will man mit der Neugestaltung der Ortsmitte und der Durchfahrt Lichtenfelser Straße beginnen. Dafür ist eine Bauzeit von etwa vier Jahren angesetzt. Auch hier sind Sperrungen und Umleitungen nötig. Söder rechnet zwar nicht damit, dass die eigentliche Bahnbaustelle bereits 2019 die Stadt erreicht. Dennoch wird es Überschneidungen geben, was Umleitungsstrecken, aber auch von der Bahn geplante Baustraßen betrifft.
Eine weitere Frage ist die nach dem optimalen Lärmschutz. Die Aussicht auf fünf Meter hohe Mauern mitten durch die Stadt erfreut wohl niemand. "Es wäre schon schön, wenn es etwas niedriger ginge", sagt Söder. Aber der Lärmschutz dürfe dadurch natürlich nicht schlechter werden.
Der Kommentar wurde gesperrt.
"Der Bau soll von dem bis Breitengüßbach bereits fertiggestellten Abschnitt aus starten. Als erstes muss dafür die alte Autobahnbrücke der A 70 weichen."
Schon in einem Artikel vor vielen Monaten schrieb man so einen Blödsinn. An Breitengüßbach/Kemmern führt keine A 70 vorbei sondern das ist die A 73. Online kann man den Artikel noch berichtigen, in der Printausgabe könnte man in der nächsten Ausgabe es höchstens in einer Korrekturspalte berichtigen.
Immer noch nicht online geändert.