Unwetter in Franken: Blitz-Brände und geflutete Straßen - Gewitter-Bilanz für die Region
Autor: Strahinja Bućan, Agentur dpa
Franken, Freitag, 23. Juni 2023
Für Donnerstagabend waren auch in Franken schwere Unwetter vorhergesagt. Insgesamt blieb die große Unwetterkatastrophe aus. Dennoch hatten die Feuerwehren vor allem in Ober- und Mittelfranken alle Hände voll zu tun.
- Schwere Unwetter wüten in Franken
- Vor allem Ober- und Mittelfranken betroffen
- In Rehau standen mehrere Gebäude wegen Blitzschlag in Flammen
- A9 bei Marktschorgast nach Geröll-Abgang gesperrt
- Schlamm bedeckt Straße in Alfalter bei Eschenbach
Blitz und Donner, Hagel sowie stürmische Winde - ab Donnerstagabend (22. Juni 2023) sollte es ungemütlich werden in Franken. Für viele Regionen hatte der DWD eine Warnung vor starken Gewittern herausgegeben. Diese kamen schließlich auch - jedoch längst nicht so intensiv wie befürchtet.
Insgesamt blieben die Auswirkungen von Gewitter, Regen und Sturm auch in Franken überschaubar. Nichtsdestotrotz mussten die Feuerwehren der Region zu zahlreichen Gewitter-bedingten Einsätzen ausrücken. Schwerpunkte dabei waren vor allem Mittel- und Oberfranken, wobei es den letzteren Regierungsbezirk stellenweise besonders heftig erwischt hat. Unterfranken blieb hingegen weitestgehend verschont von dem Unwetter. Hier ein Überblick der Einsätze von Donnerstagabend und der Nacht.
Gewitter in Oberfranken: Mehrere Großbrände in Rehau - schwere Schäden im Kreis Kulmbach
Das Unwetter hat in Oberfranken für zahlreiche Einsätze gesorgt. Im Raum Bamberg war die Lage eher ruhig. Laut dem Polizeipräsidium Oberfranken gab es aber rund 70 Einsätze. Schwerpunkt waren hier vor allem Blitzschläge und Wasserschäden durch starken Regen. So gab es die meisten Einsätze wegen vollgelaufener Keller und umgestürzter Bäume. Auch falsch ausgelöste Alarmanlagen ließen Polizei und Feuerwehr ausrücken. Von Personenschäden ist in Oberfranken bislang nichts bekannt.
Heftige Blitzschläge sorgten in der Nacht im Raum Rehau für gleich drei Brandmeldungen. Zunächst wurde ein Einschlag im örtlichen Bauhof gemeldet, wodurch laut der Feuerwehr jedoch kein Feuer verursacht wurde. Ein erster Brand mit starker Rauchentwicklung ereignete sich schließlich im Umspannwerk in Rehau. Durch das Gewitterunwetter war ein Baum entwurzelt worden und fiel auf die Hochspannungsleitung. Es gab einen sehr hellen Lichtbogen mit anschließender Rauchentwicklung. Die dritte Brandmeldung erreichte die Feuerwehr aus dem Ortsteil Wurlitz. Dort war ein Blitz im Bereich eines landwirtschaftlichen Betriebes eingeschlagen und hat den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand gesetzt. Letztlich geriet in der Regnitzlosauer Straße eine als Hühnerstall genutzte Gartenhütte in Brand, nachdem der Blitz in einen nahestehenden Baum eingeschlagen war. Insgesamt spricht die örtliche Feuerwehr von Brandschäden in Höhe von rund 40.000 Euro.
Viel zu tun hatte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auch die Polizei in Stadtsteinach (Kreis Kulmbach). Gegen 21.00 Uhr begannen die zahlreichen Einsätze aufgrund der Unwetterlage. Zunächst blockierten mehrere Bäume bei Wartenfels die Fahrbahn. Kurze Zeit später war die Fahrbahn bei Lanzendorf durch umfallende Bäume blockiert und das Dach eines Wohnhauses teilweise abgedeckt.
Weiter ging es in Marktschorgast, dort war die Fahrbahn aufgrund des Regens überflutet und ein Kuhstall stand unter Wasser. Die Tiere konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Im weiteren Verlauf der Nacht blockierten bei Kieselhof mehrere umgefallene Bäume die Fahrbahn. In Rosengarten stand ein Keller unter Wasser. Zum Glück kam es bei dem Unwetter nur zu Sachschäden im gesamten Bereich. Zu verletzten Personen kam es glücklicherweise nicht.